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Showdown in Hollywood: Kommt es zum Streik?

Deadline

Showdown in Hollywood: Kommt es zum Streik?

· Online seit 12.07.2023, 16:50 Uhr
Bald läuft die Frist aus. Wird keine Einigung über neue Verträge zwischen der Schauspielgewerkschaft und den Film- und TV-Studios erzielt, gehen die Darstellerinnen und Darsteller in den Streik.
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Es wäre das schlimmste Szenario für die Film- und TV-Studios: Ein zeitgleicher Streik der Autorinnen und Autoren und der ganzen Schauspiel-Gilde. Ein Szenario, das es seit über 60 Jahren nicht mehr gab.

Doch genau das droht. Die Verhandlungsfrist der Schauspielergewerkschaft läuft am Donnerstagmorgen um 9 Uhr Schweizer Zeit aus – die Autorinnen und Autoren streiken bereits seit Mai.

In letzter Sekunde gab es zumindest eine kleine Annäherung, die Screen Actors Guild (Sag-Aftra), die Gewerkschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler, hat zugestimmt, einen Mediator für die Verhandlungen beizuziehen.

Gegenseitiges Misstrauen

Trotz dieses kleinen Zugeständnisses sei die Gewerkschaft bereit, in den Streik zu treten, sollte kein Einigung erzielt werden. «Wir sind bestrebt, jede Möglichkeit für einen Deal auszuloten. Aber wir sind nicht besonders überzeugt, dass dies die Arbeitgeber überhaupt richtig wollen», heisst es in einem Statement.

Sollte es keine Einigung geben – und davon ist derzeit auszugehen – werden die rund 160'000 Mitglieder der Gewerkschaft in einen Streik treten.

«Wir lassen uns nicht durch einen zynischen Trick zu einer Verlängerung der Frist bringen. Die Studios hatten mehr als genug Zeit, einem fairen Deal zuzustimmen», teilt die Gewerkschaft mit. Fran Drescher («Die Nanny»), die Präsidentin der Gewerkschaft, sagt: «Wir sind nicht wirklich überzeugt davon, dass die Arbeitgeber überhaupt an einer richtigen Verhandlung interessiert sind.»

Die Studios liessen die Nachricht, dass ein Vermittler beigezogen werden soll, bereits am Montag den Medien zukommen – noch bevor die Gewerkschaft informiert wurde. Das ist dieser sauer aufgestossen, insbesondere da zwischen den beiden Parteien vereinbart worden ist, keine Informationen zum Stand der Verhandlungen öffentlich zu machen.

Stars sprechen sich für Streik aus

Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben ihr Ultimatum Ende Juni bereits einmal verlängert, nachdem fast eine Einigung erzielt werden konnte. Mehrere Hollywood-Stars, darunter Jennifer Lawrence und Meryl Streep, haben damals in einem Brief gefordert, dass die Gewerkschaft sich «nicht auf den mittelmässigen Deal» einlassen solle. Man sei bereit, weiter zu kämpfen.

Bei den Verhandlungen geht es den Drehbuchautoren und den Schauspielern um ähnliche Punkte: Wie sollen sie entschädigt werden, wenn ihre Werke auf Streamingplattformen statt im linearen TV landen? Welche Regeln gelten bei Scripts die mit künstlicher Intelligenz erstellt worden sind und bei AI-generierten Darstellern, die berühmten Stars gleichen?

Sollte der Streik der Autorinnen und Autoren noch länger dauern und noch ein weiterer Streik der Schauspiel-Gewerkschaft dazu kommen, dürfte das weitreichende Folgen haben. Schon jetzt ist klar, dass unzählige Filme später als angekündigt in die Kinos kommen und es zu längeren Verzögerungen bei neuen Staffeln für Serien kommt.

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veröffentlicht: 12. Juli 2023 16:50
aktualisiert: 12. Juli 2023 16:50
Quelle: FM1Today

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