«Musst einfach mal ‹naked yoga› bei YouTube eingeben», sagt ein Kollege zu mir. Und tatsächlich, tausende nackte Frauen (meistens), die unzensiert dehnen, tief einatmen und spreizen was das Zeug hält. Für einen kurzen Moment glaube ich, auf dem falschen Portal zu sein. Wieso ist das erlaubt? Und wer schaut sich sowas an?
Gerade YouTube, das seine Plattform familienfreundlicher und damit attraktiver für Werbepartner machen will. Youtuber, die in ihren Videos fluchen, erhalten keine Werbeeinnahmen. Eine eigene Abteilung stellt mit Hilfe von Algorithmen sicher, dass keine Pornografie oder exzessive Gewaltdarstellungen auf YouTube landen. «YouTube unterstützt keine pornografischen oder sexuell expliziten Inhalte. Sollte dies auf dein Video zutreffen, darf es nicht auf YouTube gepostet werden», so wollen es die Richtlinien.
Nackte Haut auf Youtube? Schlupfloch machts möglich
Kanäle, die sich um Nackt-Yoga drehen, umgehen diese Regeln, indem sie ihre Videos als «educational» (zu Schulungszwecken) deklarieren. Schulungsvideos sind auf YouTube erlaubt, auch wenn die Lehrerin im Video nackt unterrichtet.
Beim Nackt-Yoga soll es darum gehen, sich mit seinem Körper näher auseinanderzusetzen und die Yoga-Übungen ohne zwickende Kleider freier auszuüben.
Während manche der Videos ganze Yoga-Lektionen zeigen, haben andere nicht viel mit Yoga am Hut. Es wird gedehnt, es wird gestöhnt und es wird sich gebückt. Links in den Beschreibungen sollen die Zuschauenden dann auf externe Seiten führen, deren Inhalte man nicht lange erraten muss.
(tma)