Das Stechen stand in Kommunen mit mehr als 15 000 Einwohnern an, in denen die Kandidaten bei der Wahl vor zwei Wochen nicht die Schwelle von 50 Prozent der Stimmen erreicht hatten. Wer abstimmen wollte, musste dafür im Wahllokal nicht den sogenannten Grünen Pass vorzuzeigen - also einen Corona-Impfnachweis, negativen Test oder Genesungsnachweis. Es galt jedoch, den Mindestabstand einzuhalten, eine Maske zu tragen und sich die Hände zu desinfizieren.
In Rom und Turin war im Vorfeld kaum absehbar, wer von den beiden Kandidaten Bürgermeister werden könnte. In der Hauptstadt standen der Kandidat Enrico Michetti, unterstützt von der konservativen Forza Italia, der Lega und der Rechtspartei Fratelli d'Italia, und der frühere Finanzminister und Sozialdemokrat Roberto Gualtieri zur Wahl. In Turin kämpften der Mitte-Links-Kandidat Stefano Lo Russo und sein Mitte-Rechts-Rivale Paolo Damilano um den Bürgermeisterposten.
Vor zwei Wochen gewann Mitte-Links landesweit Bürgermeisterposten hinzu, schnitt stark ab und konnte auch die Wahl in der Metropole Mailand sowie den Städten Bologna und Neapel für sich entscheiden. In Rom erreichte die bisherige Amtsinhaberin Virginia Raggi von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung nicht genügend Stimmen und wurde abgewählt. Bei ihrer Wahl 2016 galt sie als Hoffnungsträgerin der Anti-Establishment-Partei, sie stand jedoch unter anderem wegen nicht gelöster Probleme in der Stadt in der Kritik.