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Studie in Frankreichzeigt: Musliminnen integrieren sich besser ohne Kopftuch

Frankreich

Studie zeigt: Musliminnen integrieren sich besser ohne Kopftuch

· Online seit 01.05.2022, 09:14 Uhr
Im letzten Jahr stimmte die Schweiz über das Burkaverbot ab. Die Argumente der Befürworter und Gegner waren teilweise sehr ähnlich: Mit beziehungsweise ohne Kopftuch könnten sich Musliminnen besser integrieren. Aber was stimmt denn nun?
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Eine Antwort auf diese Frage könnte eine aktuelle Studie aus Frankreich sein. Wie der «Tages Anzeiger» berichtet, habe das Kopftuchverbot, das seit 2004 an öffentlichen Schulen gilt, positive Effekte auf junge Migrantinnen. Die Studie der Paris School of Economics untersuchte die Frage, ob das Verbot religiöser Symbole an Schulen ein Zeichen von Intoleranz sei, das muslimische Schülerinnen daran hindert, am regulären Schulunterricht teilzunehmen, oder ob es stattdessen ihre akademische Integration fördere.

Dabei verglichen die Studienleiter gemäss «Tages Anzeiger» die Schulabschlüsse von in Frankreich geborenen Musliminnen und Nicht-Musliminnen vor und nach Einführung des Schleierverbots. Das Fazit: Seit das Kopftuchverbot eingeführt wurde, hat sich der Rückstand zu den nicht-muslimischen Schülerinnen von 13,4 Prozent auf 6,8 Prozent verringert. Der Effekt sei vor allem bei Frauen aus sehr traditionellen Familien gross.

Doch nicht nur in der Schule zeigt sich der positive Effekt. Die Studie zeigt, dass die jungen Frauen seit 2004 mehr Kontakt zu gleichaltrigen Nicht-Musliminnen haben und häufiger einen nicht-muslimischen Mann heiraten. Die Frauen arbeiten auch häufiger in Verwaltungen und im öffentlichen Dienst – da, wo das Verschleierungsverbot seit 2004 ebenfalls gilt.

veröffentlicht: 1. Mai 2022 09:14
aktualisiert: 1. Mai 2022 09:14
Quelle: ArgoviaToday

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