Die Proteste am Dienstag richteten sich gegen die weitere Beteiligung des Militärs an der Übergangsregierung. Die Demonstranten warfen Regierungschef Abdullah Hamdok Verrat vor. Am Montag hatte das Militär alle politischen Gefangenen freigelassen, die während des Putsches am 25. Oktober festgenommen worden waren.
Nach Druck aus dem In- und Ausland hatte das Militär am 21. November den gestürzten Regierungschef Hamdok wiedereingesetzt. Laut einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Hamdok und Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan darf Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden. Al-Burhan wird jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung stehen.
Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an, denen schwere Menschenrechtsverstösse vorgeworfen werden. Deshalb kommt es in dem Land mit 44 Millionen Einwohnern immer wieder zu Protesten Tausender Sudanesen, die mehr Demokratie und eine zivile Regierung fordern.