Die Anwaltskammer in Nizza rief am Mittwoch alle von dem Anschlag Betroffenen auch im Ausland auf, als Nebenkläger an dem Prozess teilzunehmen. Dazu gehörten auch Angehörige der Verletzten und Getöteten sowie alle, die direkt am Anschlagsort dabei waren und etwa psychologisch betroffen sind.
Bei dem Anschlag am 14. Juli, Frankreichs Nationalfeiertag, waren 2016 auf der Strandpromenade 86 Menschen getötet worden.
Der Attentäter war mit einem tonnenschweren Laster in eine Menschenmenge auf der Flaniermeile gerast. Über 200 Menschen wurden verletzt. Der 31-Jährige wurde von Sicherheitskräften erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.
Wie schon bei dem aktuell laufenden Prozess zu der Anschlagsserie in Paris haben die Anwälte sich zur Begleitung der Betroffenen zu einem Kollektiv zusammengeschlossen. Für Nebenkläger auch aus dem Ausland würden Reise- und Aufenthaltskosten sowie ein Verdienstausfall von der Justiz übernommen, erklärte die Anwaltskammer.
Bei dem vor einem Pariser Spezialgericht anberaumten Prozess sollen mehrere Wochen den Aussagen der Opfer und Nebenkläger gewidmet werden, teilte die Anwaltskammer mit. Angeklagt sind nach früheren Angaben acht Verdächtige - drei von ihnen müssen sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten.