Zu sechst waren die Freundinnen im Bezirk Scheibbs auf einer Wanderung unterwegs, als die Gewitterfront übers Land zog und die Frauen überraschte. Gegen 17.45 Uhr am Donnerstagabend ging dann der Notruf ein, dass die Frauen von Bäumen getroffen und verletzt worden seien, schreibt «heute.at». Für drei von ihnen kam jede Hilfe zu spät.
Von Bäumen erschlagen
Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, seien die Opfer wohl von Bäumen erschlagen worden. Die Bäume seien möglicherweise von Blitzen getroffen worden. Eine weitere Frau wurde leicht verletzt, zwei blieben unverletzt mit einem Schreck zurück. Die Leichen der toten Frauen wurden mit dem Helikopter ausgeflogen.
Weitere Todesopfer forderte der Sturm in Kärnten, wo zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren von umstürzenden Bäumen getroffen und getötet wurden. Dreizehn weitere Personen wurden teils schwer verletzt.
Sturmböen und Stromausfälle
Wie die Österreichischen Bundesbahnen bekannt gaben, standen zeitweise die Züge still, weil der Strom ausgefallen war. Gemäss dem meteorologischen Dienst wurden Sturmgeschwindigkeiten von bis zu 139 Kilometern pro Stunde gemessen.
In Korsika wüteten die Unwetter noch stärker. Mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde zogen in Korsika am Donnerstag die Sturmböen übers Land. Mehr als 40'000 Haushalte waren ohne Strom.
Stürme wüten in Italien
Auch Italien wird von den Gewitterzellen nicht verschont. Nach den heftigen Gewittern mit Verwüstungen, Verletzten und zwei Toten müssen sich die Menschen in Italien weiter auf Unwetter einstellen.
«Leider ist es noch nicht vorbei», sagte Luigi D'Angelo vom italienischen Zivilschutz der Zeitung «La Stampa» . Von den Unwettern betroffen seien der Nordosten und die Mitte. Kalte Luft aus Nordeuropa, die auf warme Luft im Mittelmeerraum treffe, seien der Grund für die heftigen Wolkenbrüche, erklärte der Physiker und Klimaexperte Antonio Navarra der Zeitung «Corriere della Sera».
Mehrere Tote
Am Donnerstag fegten Stürme mit Geschwindigkeiten von teils weit über 100 Kilometern pro Stunde über den Norden und die Mitte Italiens. Zwei Menschen verloren in der Toskana ihr Leben durch umstürzende Bäume.
In der Lagunen-Stadt Venedig wirbelte ein heftiges Unwetter Tische, Schirme und Stühle über den Markusplatz. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass ein Sturm mit dieser Wucht lostoben könnte», sagte der Chef des Grancaffè Quadri dem «Corriere della Sera». Zwischen 15 und 20 Minuten habe das Unwetter gedauert.
Sintflut und lodernde Flammen
Italien scheint mittlerweile zweigeteilt: Während der Norden und Teile der Mitte des Stiefels von Stürmen und Starkregen betroffen sind, lodern im Süden und auf den Inseln weiter zahlreiche Wald- und Buschbrände. In der Nacht zu Freitag kämpften die Feuerwehren um Palermo gegen mehrere Flächenbrände. Winde und der dürrebedingt trockene Boden geben den Flammen Vortrieb. Hinter vielen Bränden stecken Brandstiftung oder fahrlässiges Verhalten von Menschen.
(sda/roa)