Zum Auftakt ihres dreitägigen Besuchs wurde das Paar in Dublin von Präsident Michael Higgins sowie von dem scheidenden Regierungschef Leo Varadkar empfangen, später besuchte es das Denkmal zur Erinnerung an die Toten des Unabhängigkeitskriegs gegen England. Am Abend stand noch ein Besuch der berühmten Guinness-Brauerei auf dem Programm.
Zu Ehren der grünen Inseln war die Herzogin von Cambridge ganz in Grün gekleidet, ihr Mann, die Nummer zwei der britischen Thronfolge, trug eine grüne Krawatte.
Der Besuch war auf Ersuchen des britischen Aussenministeriums zustande gekommen, er steht im Zeichen der Aussöhnung. Der Kranz des Paars vor dem Denkmal trug ihre handschriftliche Botschaft: «Vergessen wir niemals die Lektionen der Geschichte, während wir gemeinsam eine bessere Zukunft bauen.»
Bis zum Ende des blutigen Unabhängigkeitskriegs 1921 gehörte Irland zum Vereinigten Königreich, seitdem ist die Insel geteilt zwischen der irischen Republik und der britischen Provinz Nordirland. Der spätere rund drei Jahrzehnte dauernde Nordirland-Konflikt endete erst 1997.
Royale Besuche in Irland waren lange Zeit undenkbar. Seit dem Besuch von König George V. im Jahr 1911 dauerte es 100 Jahre bis zum historischen Besuch von Königin Elizabeth II. Seitdem reisten Vertreter der britischen Königsfamilie dann aber mehrfach nach Irland, dem einzigen Staat, mit dem das Vereinigte Königreich eine Landgrenze teilt.
Besuch zu Zeiten des Brexit
Der Besuch des Paars erfolgt zu einem wichtigen Zeitpunkt in den Beziehungen zwischen Grossbritannien und dem EU-Mitglied Irland: Grossbritannien hat die EU am 31. Januar verlassen, in Nordirland wurde die politische Blockade nach drei Jahren durch Bildung einer neuen Regionalregierung überwunden, und in Irland errang die republikanische Sinn-Fein-Partei, die ein vereintes Irland mit der britischen Provinz Nordirland anstrebt, einen historischen Wahlerfolg.
Die Sinn Fein war der einstige politische Flügel der irischen Untergrundarmee IRA, die gewaltsam ein Ende der britischen Herrschaft in Nordirland erreichen wollte.
1979 ermordete die IRA Prinz Williams Urgrossonkel Louis Mountbatten, der als Mentor von Williams Vater Prinz Charles galt. William und Kate nannten ihren zweiten Sohn Louis.