Wirtschaft

Ostschweizer Jobwunder geht weiter

Ostschweizer Jobwunder geht weiter

04.07.2019, 08:13 Uhr
· Online seit 04.07.2019, 07:18 Uhr
Der Stellenmarkt legt kräftig zu, in der Ostschweiz ganz besonders. Am stärksten zugelegt haben hier die Stellen im Informatikbereich, aber auch im Bildungsbereich und in der Gesundheitsbranche sind Stellen frei. Am Horizont gibt es jedoch Anzeichen eines Abschwungs.
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Konkret schrieben Schweizer Unternehmen im zweiten Quartal dieses Jahres 9 Prozent mehr Stellen aus als noch im Vorjahr. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Arbeitsvermittlers Adecco und der Universität Zürich.

Das Stellenwachstum sei zudem regional breit abgestützt. Sämtliche Regionen der Schweiz hätten laut dem Swiss Job Market Index im Vergleich zum Vorjahr zugelegt, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Im schweizweiten Vergleich legt aber der Stellenmarkt in der Ostschweiz mit einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich am stärksten zu, wie die Adecco Group schreibt.

Die Unternehmen in der Ostschweiz seien sehr optimistisch und planten auch im zweiten Quartal zusätzliches Personal anzustellen. Alle Berufsgruppen tragen zu diesem Wachstum bei, besonders die Berufe der Technik und Informatik mit einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Gesundheitsbereich ist die Nachfrage am grössten

Gesamtschweizerisch gebe es in den meisten Berufsgruppen einen Aufschwung bei den ausgeschriebenen Stellen. Insbesondere die Zahl der Stelleninserate für Berufe des Unterrichts und der öffentlichen Dienstleistungen hätten stark zugenommen. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2012 seien aber vor allem die Stellenausschreibungen in der Gesundheitsbranche gestiegen. Diese hätten sich seit damals verdoppelt.

Laut Adecco seien dies aber nicht nur gute Nachrichten: «Der Schweizer Stellenmarkt wächst weiterhin, allerdings vor allem in Berufsgruppen, die weniger von der Konjunktur abhängen», kommentierte Nicole Burth, CEO der Adecco Gruppe Schweiz. Andere Berufsgruppen spürten bereits die negativen Konjunkturprognosen.

Spätphase eines Konjunkturzykluses

Die aktuelle Entwicklung sei typisch für die Spätphase eines Konjunkturzyklus. Sowohl der anhaltende Fachkräftemangel als auch die getrübten Konjunkturaussichten führten üblicherweise dazu, dass Unternehmen enorme Anstrengungen unternehmen, um Talente zu finden und langfristig an sich zu binden, erklärte dazu Marius Osterfeld, Ökonom bei Swissstaffing.

Die Adecco Gruppe Schweiz veröffentlicht in Zusammenarbeit mit dem Stellenmarkt-Monitor Schweiz (SMM) des Soziologischen Instituts der Universität Zürich jeweils alle vier Monate Swiss Job Market Index.

veröffentlicht: 4. Juli 2019 07:18
aktualisiert: 4. Juli 2019 08:13
Quelle: SDA/agm

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