Coronavirus

Im Vergleich zu Graubünden: FFP2-Maskenpflicht in St.Galler und Ausserrhoder Spitälern kein Thema

Im Vergleich zu Graubünden

Keine FFP2-Maskenpflicht in St.Galler und Ausserrhoder Spitälern

· Online seit 02.02.2021, 05:28 Uhr
Während im Kantonsspital Graubünden seit dem 30. Januar eine allgemeine FFP2-Maskenpflicht gilt, sehen das Kantonsspital St.Gallen und der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden davon ab. Dies, weil das nationale Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso keine entsprechende Empfehlung abgibt.
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Im Kantonsspital Graubünden müssen Personal, Besucherinnen und Besucher sowie Patientinnen und Patienten seit dem 30. Januar eine FFP2-Maske tragen. In allen Gebäuden des Spitals sowie im Test- und Impfcenter dürfen ausschliesslich FFP2-Atemschutzmasken getragen werden. Dies als vorsorgliche Massnahme im Hinblick auf die steigenden Verbreitung der Virusmutationen. Auch im Kantonsspital Glarus ist das Tragen einer FFP2-Maske für Besuchende ab dem 1. Februar Pflicht.

«Keine solide wissenschaftliche Grundlage»

Im Kantonsspital St.Gallen (KSSG) steht eine allgemeine FFP2-Masken-Pflicht aktuell nicht zur Debatte, wie Philipp Lutz, Medienbeauftragter des KSSG, auf Anfrage von FM1Today schreibt: «Das Kantonsspital St.Gallen hält sich an die Empfehlung des nationalen Zentrums für Infektionsprävention (Swissnoso), welches das Tragen einer FFP2-Maske für das Gesundheitspersonal bei gewissen Tätigkeiten vorschreibt. Für eine allgemeine FFP2-Masken-Empfehlung gibt es aber keine solide wissenschaftliche Grundlage.»

Auch im Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden sieht man vorerst von einer allgemeinen FFP2-Maskenpflicht ab. «FFP2-Masken dienen zum Eigenschutz in Situationen, in denen Aerosole in der Infektionsübertragung eine relevante Rolle spielen. Diese sind jedoch bei Covid-19 – inklusive den neuen Varianten – gemäss dem aktuellen Wissenstand nicht der primäre Übertragungsweg», schreibt Alain Kohler, Leiter Marketing und Kommunikation beim Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden.

Falsche Tragweise bei FFP2-Masken

Swissnoso empfiehlt FFP2-Masken nur «bei Aerosol generierenden Untersuchungen und Therapien». Dazu gehören zum Beispiel Reanimation, Bronchoskopie oder auch eine nicht invasive Beatmung. Gegenüber 20 Minuten sagt der CEO von Swissnoso, Andreas Widmer, dass die FFP2-Masken zudem oft falsch getragen würden. Auch Peter Wick, Experte bei der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), rät vom alltäglichen Gebrauch der FFP2-Masken ab und empfiehlt Chirurgen- oder Community-Masken. Solange die Bevölkerung diese nicht richtig trage, nütze eine FFP2-Maske so gut wie nichts, sagt er gegenüber FM1Today.

Genügend FFP2-Masken auf Vorrat

Trotzdem verfüge das KSSG über genügend Vorräte der FFP2, wie auch der chirurgischen Masken, sagt Philipp Lutz. Auch der Spitalverbund AR hat einen Lagerbestand an sofort verfügbaren FFP2-Masken, welcher mehrere Monate ausreiche. «Der Lagerbestand wird laufend und abgestimmt mit den jeweiligen Vorgaben und Massnahmen aufgestockt», sagt Alain Kohler.  Zu Liefer-Engpässen soll es gemäss der Flawa Consumer GmbH, der einzigen Schweizer Produzentin der FFP2-Masken, nicht kommen. Dort werden aktuell rund 500'000 FFP2-Masken pro Woche produziert.

(dab)

veröffentlicht: 2. Februar 2021 05:28
aktualisiert: 2. Februar 2021 05:28
Quelle: FM1Today

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