Quelle: FM1Today/Roger Inauen/Tim Allenspach
Immer wieder kreist am Mittwochmittag ein Helikopter über dem Alpsteingebiet in der Nähe des Säntis. Es ist ein Super Puma der Schweizer Armee, der an diesem Tag für die Bergung eines Kleinflugzeugs zuständig ist, welches Ende März im Gebiet verunglückt ist (wir haben berichtet).
«Gelände teilweise überhängend»
Aus dem Helikopter seilen sich dutzende alpine Spezialisten ab, um im steilen Gelände die Teile der zwei Tonnen schweren Cessna zu bergen. «Die Trümmer liegen auf einem Feld von 3000 Quadratmetern verteilt», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, auf der Schwägalp gegenüber FM1Today. Mehrere Flugzeugteile sind infolge der Schneeschmelze bereits selbständig ins Tal gefallen und konnten am Fuss der Bergwand eingesammelt werden. Die ersten Teile wurden deshalb beim «Grüehorn» auf über 2000 Metern gefunden, die letzten etwa 800 Meter weiter unten. «Das Gelände ist teilweise überhängend. Ein normaler Bürger kann dort kaum stehen.»
Rund 20 alpine Spezialisten kümmern sich um die Bergung der Flugzeugteile im Gebirge. Um die Sicherheit der Suchtruppe zu gewährleisten, wurden im Voraus mehrere hundert Kilo Material, wie Seile und Karabiner, in das Gebiet geflogen. «Anschliessend haben wir mehrere Dutzend Meter Seile quer im Hang verankert. An dem Querseil können sich die Bergsteiger nun abseilen», so Hanspeter Krüsi.
Teile werden für Sust abtransportiert
Die Suchtruppe arbeitet sich von einer zur anderen Seite. Dabei sammeln die Spezialisten die Trümmerteile in Säcken. Diese werden anschliessend mit dem Helikopter auf eine tiefere Alp abtransportiert und in einen Container verladen. «Die Teile werden mit einem Lastwagen zuhanden der Sust (Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle) abtransportiert. Das Ziel ist es herauszufinden, weshalb der Flieger abgestürzt ist», so der Mediensprecher.
Im Einsatz standen an diesen Tagen 25 Einsatzkräfte der Armee, der Sust sowie der Alpinen Rettung Ostschweiz. Ein grosser Teil des Flugzeugs konnte bereits zusammengetragen werden. Die Bergung soll am Donnerstagabend abgeschlossen werden. Ein zweites Detachement wird zu einem späteren Zeitpunkt dort weitersuchen, wo jetzt noch Schnee liegt.
(gbo)