Quelle: TVO
Zunächst deutete alles auf einen friedlichen Abstimmungssonntag in Heiden hin. Doch jetzt kommt raus: Der einzige Kandidat, der als möglicher Gemeindepräsident antritt, steckt in einer Vertrauenskrise.
Robert Diethelm wurde von Blick.ch als geschwätziger Armee-Offizier geoutet. Diethelm soll öffentlich über seine damalige Chefin, Bundesrätin Viola Amherd, und den Aussenminister Ignazio Cassis abgelästert haben. Ein Thema, welches der Betroffene selbst lieber unter dem Deckel gehalten hätte.
«Das hilft mir hier für die Kandidatur in Heiden nicht wirklich. Ich hatte gehofft, dass das Thema in Bern bleibt», sagt der parteilose Robert Diethelm gegenüber TVO und fügt an: «Ich verstehe natürlich, wenn die Leute in Heiden jetzt verunsichert sind.»
Er hofft nun darauf, dass er am Sonntag gewählt wird, auch wenn er in Heiden dann erst einmal das Vertrauen aufbauen muss. «Das kann ich nur durch Taten machen», sagt Diethelm.
Schweizweit für Schlagzeilen gesorgt
Angefangen hatte die Affäre im letzten Frühling auf der Zugstrecke Bern-Zürich. Diethelm telefonierte und soll dabei über vertrauliche Militär-Angelegenheiten gesprochen und abschätzig kommentiert haben.
Aufgedeckt wurde das Ganze, da zufälligerweise im selben Abteil wie Diethelm ein Journalist sass und mitgehört hat. Der Fall sorgte schweizweit für Schlagzeilen.
Mit keinem Wort erwähnt
Die Findungskommission, die Diethelm in Heiden zum einzigen Kandidaten auserkoren hatte, wusste nicht, dass es sich um den «Läster-Offizier» handelte. Dies wurde erst am Donnerstag durch Blick.ch bekannt.
Nicole Nobs, Leiterin Findungskommission Heiden, sagt: «In den VBS-Unterlagen war nichts davon erwähnt. Auch in den Mitarbeiterbewertungen und den Arbeitszeugnissen gab es keinen Hinweis darauf, dass das für die VBS etwas Wichtiges war.» Von daher sei es für Nobs auch nachvollziehbar, dass Diethelm nichts darüber gesagt hatte.
Was Diethelm zu seiner Verteidigung sagt und wie er das Vertrauen in Heiden zurückgewinnen möchte, siehst du im Video.