Im Haus der Stiftung Sonneblick in Walzenhausen haben Menschen mit einem Handicap Ferien gemacht. Nun soll es eine andere Funktion erfüllen: 80 Asylsuchende könnten in dem Gebäude eine Unterkunft finden.
Doch in Walzenhausen herrscht aufgrund dieses Vorhabens nicht nur eine grosse Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung, es hat im Baurechtsverfahren auch Beschwerden gegen den Umbau des Sonneblick-Gebäudes gegeben. Deshalb wird das geplante Durchgangszentrum definitiv nicht am 1. Januar 2017 eröffnen.
Für die Ausserrhoder Regierung bedeutet dies nur eine kleine Verzögerung. Am Plan selber hält sie fest. Das betonte sie am gestrigen Dienstagabend auch klar an einer Informationsveranstaltung.
Grosser Wunsch nach Transparenz
An dem Abend kritisierten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger nicht nur die geplante zehnjährige Öffnungsdauer des Durchgangszentrums, sondern vor allen Dingen die Informationspolitik der Regierung. «Es wird nur oberflächlich geredet, nichts Konkretes wird gesagt», beschwerte sich eine besorgte Frau.
Regierungsrat Matthias Weishaupt hält dagegen: «Von Anfang an war das Prinzip: Alles, was wir wissen, wird kommuniziert.» Man könne im Netz jeden geplanten Schritt nachlesen - die Transparenz sei völlig gegeben.
Auch das nicht existente Sicherheits- und Betriebskonzept steht im Interesse der Bevölkerung von Walzenhausen. Dieses steht deshalb noch nicht, weil die Verhandlungen mit den Kanton St.Gallen - der sich an dem Projekt beteiligt - noch nicht abgeschlossen sind.
Bänziger soll es allen recht machen
Zwischen den Fronten ist Gemeindepräsident Hansruedi Bänziger. Er steht hinter den Plänen des Kantons, möchte sich aber auch um die Anliegen der Walzenhausener Bevölkerung kümmern. Würde das Sicherheits- und Betriebskonzept erst einmal auf dem Tisch liegen, werde es genau inspiziert, betonte er. Und passe die Ausführung dessen nicht, sei ein Einschreiten unumgänglich.
Der Bezug des Sonneblick ist jedenfalls verschoben worden. Wann die ersten Asylsuchenden einziehen können, steht derzeit in den Sternen.
(red.)