Ostschweiz
Appenzellerland

Wolf schlägt erneut in Trogen zu – Schaf verendet nach Angriff

Beim gleichen Tierhalter

Wolf schlägt erneut in Trogen zu – Schaf verendet nach Angriff

04.07.2024, 14:04 Uhr
· Online seit 04.07.2024, 14:03 Uhr
In der Nacht auf Mittwoch ist in Trogen im Gebiet Bad ein Schaf durch einen Wolf verletzt worden und ist danach verendet. Beim betroffenen Tierhalter wurde bereits im Mai eine Ziege gerissen.
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In Appenzell Ausserrhoden ist in der Nacht auf Mittwoch erneut ein Nutztier einem Wolf zum Opfer gefallen. Dieses Mal ist ein Schaf in Trogen gerissen worden – das Tier ist nach dem Angriff verendet, teilt die Ausserrhoder Wildhut am Donnerstag mit.

Am gleichen Ort und beim gleichen Tierhalter hat der Wolf bereits am 20. Mai eine Ziege gerissen. Die betroffenen Nutztiere waren mit einem elektrischen Flexinetz eingezäunt. Zum Zeitpunkt der Rissaufnahme durch die kantonale Wildhut hat der Tierhalter seine Weidetiere in eine neue Koppel überführt und den Weidezaun abgebrochen.

Ob die vorgegebenen Kriterien für den Herdenschutz erfüllt waren, liess sich somit nicht mehr beurteilen. Die Situation vor Ort war laut Mitteilung nicht geeignet, um verwertbare DNA-Proben zu entnehmen. Die Ausserrhoder Tierhaltenden seien mit einem SMS-Alarm über die Wolfspräsenz informiert worden.

War es Wolf M437?

Die Nutztierrisse vom April 2024 in Teufen (Reh) und Wolfhalden (Alpaka) konnten dem Wolf M437 zugeordnet werden. Für den Riss an einem Schaf in Gais vom 2. Juli in einer geschützten Herde liegen noch keine DNA-Ergebnisse vor. Ob es sich um den gleichen Wolf handelt, der bereits am 20. Mai am gleichen Ort im Bad Trogen und beim gleichen Tierhalter eine Ziege gerissen hat, kann nicht bestätigt werden.

Abschuss-Voraussetzungen (noch) nicht erfüllt

Wölfe müssen mehrere Schäden an Nutztieren in geschützten Herden verursachen, bevor ein Abschuss erwägt werden kann. Dies sieht die eidgenössische Jagdgesetzgebung vor. Für die Nutztierrisse in Appenzell Ausserrhoden seien diese Voraussetzungen noch nicht erfüllt.

Erst der Schafriss vom 2. Juli 2024 fand in einer geschützten Herde statt. Die wiederholten Wolfsbeobachtungen und Nutztierrisse im Raum Gais-Teufen-Trogen weisen laut Wildhut auf einen Einzelwolf hin. Zwei Fälle konnten eindeutig M437 zugeordnet werden.

Männliche Wölfe legen weite Strecken zurück, in der Regel auf der Suche nach einer Geschlechtspartnerin. Ein zweiter Wolf wurde nie beobachtet. Es gibt somit keinerlei Hinweise auf eine Paar- oder Rudelbildung. Wie lange der einzelne männliche Wolf noch in der Region bleibt, kann nicht vorausgesehen werden. Aufgrund der aktuellen Situation mit der Präsenz des Wolfes im Appenzellerland sei auf eine sachgerechte Zaunführung für Weidetiere sehr grossen Wert zu legen. 

(red.)

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veröffentlicht: 4. Juli 2024 14:03
aktualisiert: 4. Juli 2024 14:04
Quelle: FM1Today

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