Ostschweiz

Ausgerechnet vor Festtagen: Coronatests werden knapp im FM1-Land

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Ausgerechnet vor Festtagen: Coronatests werden knapp im FM1-Land

17.12.2021, 07:29 Uhr
· Online seit 17.12.2021, 06:17 Uhr
Weil sich aufgrund des starken Infektionsgeschehens aktuell viele Leute testen wollen, sind insbesondere Selbsttests knapp – auch in der Ostschweiz. Die Präsidentinnen des St.Galler und Bündner Apothekerverbands erklären zudem, wann ein vorsorglicher Test im Hinblick auf Weihnachten sinnvoll ist.
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Die Fallzahlen sind hoch wie nie, auch bei den Hospitalisationen zeigt die Tendenz in die falsche Richtung – das Coronavirus zirkuliert derzeit wieder stark. Und das ausgerechnet vor den Festtagen. Viele Menschen wollen sich vor der Zusammenkunft mit Familie und Freunden testen lassen, um niemanden dem Risiko einer potenziellen Ansteckung auszusetzen. Das ist es höchst ungünstig, dass ausgerechnet jetzt die Testkapazitäten am Anschlag sind.

Nachfrage wieder massiv angestiegen

Besonders Selbsttests sind rar, wie Claudia Meier-Uffer, Geschäftsführerin der Rotpunkt-Apotheke in Gossau und Präsidentin des St.Galler Apothekerverbands, erklärt. «Wir haben am Mittwoch nach einer Woche Wartezeit wieder eine Lieferung erhalten. Ich rechne damit, dass sie morgen bereits wieder weg sind.» Den Grund für die Knappheit sieht Meier-Uffer in der derzeit hohen Nachfrage. «Wir haben jeweils 6000 bis 7000 Tests pro Monat gebraucht, bevor diese kostenpflichtig wurden. Anschliessend ist die Zahl massiv eingebrochen. Seit die Zahlen aber wieder stark steigen, ist die Nachfrage nach Selbsttests wieder sehr hoch.»

Als «angespannt» bezeichnet die Situation auch Monika Fehr, Geschäftsführerin der Steinbock-Apotheke in Chur und Präsidentin des Bündner Apothekerverbands. «Es scheint derzeit ein wenig eine Lotterie zu sein. Wir haben am Donnerstag unerwartet eine grosse Lieferung erhalten, von welcher wir dachten, dass sie erst nächste Woche eintreffen würde.» Nebst der gestiegenen Nachfrage nennt Fehr auch Liefer- und Beschaffungsschwierigkeiten bei Grossverteilern als Gründe für die Situation auf dem Markt. Es würden aktuell mehrere Punkte zusammenkommen.

Selbsttests vor Weihnachten bringen nur bedingte Sicherheit

Dabei sind die Selbsttests ohnehin nur bedingt eine gute Option, um beispielsweise vor den Festtagen abzuklären, ob man infiziert ist oder nicht. Die Tests seien weniger verlässlich als die Schnell- oder PCR-Tests vor Ort, erklärt Claudia Meier-Uffer. Besser sei es deshalb, sich in einer Facheinrichtung testen zu lassen, weil man dort auch eine Beratung erhalte.

Für Monika Fehr spielt die Zusammensetzung der Personen, mit welchen man Weihnachten verbringen möchte, eine Rolle bei der Beurteilung, ob ein Selbsttest vorher sinnvoll ist. «Man kann sich zusätzlich absichern, sollten beispielsweise Personen aus der Risikogruppe beim Fest dabei sein.» Auch wenn die Impfungen länger zurückliegen, sei es unter Umständen sinnvoll, sich zu testen.

«Positiv heisst positiv»

Allerdings erklärt auch Fehr, dass die Selbsttests keine hundertprozentige Gewissheit geben. «Klar ist, wenn der Test positiv anzeigt, ist man auch positiv – es kann allerdings sein, dass man positiv ist und der Test das, in einem frühen Infektionsstadium, nicht erkennt.» Auch gebe es derzeit noch einige Ungewissheiten bezüglich der Omikron-Variante. Womöglich könnten Selbsttests diese weniger gut erkennen. Das wisse man noch nicht genau.

Testpersonal ist ebenfalls am Limit

Bei den Schnell- und PCR-Tests ist hingegen weniger das Material das Problem als die personellen und zeitlichen Ressourcen. «Das Personal ist am Limit», sagt Meier-Uffer. «Wir haben seit mehr als einem Jahr den Zusatzaufwand mit den Tests. Das erschwert die Arbeit, weil auch die sonstigen Aufgaben irgendwann noch erledigt werden müssen.»

Da ist es wenig hilfreich, dass sich im Hinblick auf die anstehenden Festtage die Nachfrage nach Coronatests nochmals steigern dürfte. Monika Fehr und Claudia Meier-Uffer sind sich einig, dass dies wohl der Fall sein dürfte.

veröffentlicht: 17. Dezember 2021 06:17
aktualisiert: 17. Dezember 2021 07:29
Quelle: FM1Today

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