«Es wurde erst eingegriffen, als der Druck entsprechend gross gewesen war», sagt beispielsweise SVP-Kantonsrat Hermann Lei aus Frauenfeld gegenüber der «Thurgauer Zeitung». Er wolle zusammen mit dem Thurgauer SP-Kantonsrat Köbi Auer eine Interpellation im Grossen Rat einreichen. Die Regierung habe im Fall Hefenhofen erst behauptet, dass ein Eingreifen rechtlich nicht möglich ist. Dann, als der Druck aus der Bevölkerung zu gross wurde, sei plötzlich etwas gegangen. «So reagieren Leute, die nicht gerne entscheiden», sagt Lei verärgert.
Kritik auch aus der GLP
Kantonsrat Ueli Fisch von der GLP ist ebenfalls bereit, etwas zu tun. Es sei unverständlich, dass der Zustand der Tiere und des Hofes bei den Kontrollen des Kantons nicht bemerkt wurden. «Das hätte man doch sehen müssen», sagt der Politiker aus Ottoberg. Fisch will deshalb ebenfalls einen Vorstoss im Parlament unterstützen. Die Kantonsregierung habe seiner Meinung nach mutlos und verwaltungsmässig träge gehandelt. Der Druck aus dem Grossen Rat sei wichtig, damit ans Licht komme, welche Schritte wann unternommen wurden, beziehungsweise wann etwas eben nicht geschehen sei.
Kritische Hinterfragung wichtig
Handlungsbedarf sieht auch Pascal Schmid, Kantonsrat der SVP. «Es braucht eine Form der Nachbearbeitung, ganz sicher in der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission GFK», sagt Schmid der «Thurgauer Zeitung». Etwas laufe in einem Rechtsstaat falsch, wenn es den «Blick» braucht, damit gehandelt werde. In dieselbe Kerbe schlägt Kantonsrat Urs Martin von der SVP. Seiner Meinung nach habe man zu lange weggeschaut. Weiter Druck ausüben will auch Reinhold Zepf, Präsident des Thurgauischen Tierschutzverbandes. Er will eine Volksinitiative lancieren. Der Vorstand des Verbandes habe diese bereits bewilligt. Das Ziel dieser Volksinitiative ist, das Veterinäramt an die kürzere Leine zu nehmen.