Ostschweiz

Für 26 Millionen Franken: Neubau von Wiler Werkof wegen Platzproblemen geplant

Stadt Wil

Für 26 Millionen Franken: Neubau von Wiler Werkof wegen Platzproblemen geplant

· Online seit 14.10.2024, 20:14 Uhr
Wil braucht dringend einen neuen Werkhof – dieser Ansicht ist zumindest der Stadtrat. Kosten soll das Projekt knapp 26 Millionen Franken. Das letzte Wort hat aber das Stimmvolk.

Quelle: TVO

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Mit der Gemeindevereinigung Wil-Bronschhofen Anfang 2013 wurden die Werkhöfe organisatorisch und personell zusammengelegt. Der Werkhof nutzt heute an vier Standorten Gebäude als Einstellhallen und Lager für den Fuhrpark und die Maschinen. Diese dezentrale Struktur erachtet die Stadt Wil als betrieblich nachteilig, wie sie am Montag in einer Mitteilung schreibt.

Zudem werde mehr Raum benötigt. Der Werkhof an der Speerstrasse verfüge nicht über die erforderlichen Kapazitäten. Er liege zentral in einem dicht bebauten Stadtteil, eine räumliche Erweiterung sei nicht möglich. Auch bei der Stadtgärtnerei an der Friedhofstrasse bestehe Handlungsbedarf. Ein Zusammenschluss von Werkhof und Stadtgärtnerei an einem Standort würde die Chance für eine Betriebsoptimierung bieten.

Diverse Standorte geprüft

Das Grundstück am östlichen Stadtrand beim Kreisel Fürstenlandstrasse habe sich als optimal erwiesen. Die städtebaulich prominente Lage zwischen St.Gallerstrasse und Weidlewald biete ideale Bedingungen für die geplante Infrastruktur. «Das geplante Gebäude, welches die Form eines Pavillons annimmt, wird durch zwei monolithische Körper mit einem grosszügigen, umlaufenden Dach charakterisiert», so die Stadt.

Als Projektgrundlage wurden die aktuellen und künftigen Aufgaben des Werkhofs und der Stadtgärtnerei vertieft analysiert. Die Erkenntnisse daraus sind in das Raumprogramm für einen gemeinsamen Standort eingeflossen. Das Projekt wurde in Workshops mit den künftigen Nutzenden weiterentwickelt. Das «Vorprojekt plus» berücksichtigt die baulichen, technischen, energetischen und gestalterischen Anforderungen.

Vorteile des Neubaus

Mit diesen Argumenten weibelt der Stadtrat für einen Neubau:

  • Optimierung der Betriebsabläufe: Der Neubau ermöglicht die Zusammenlegung von Werkhof und Stadtgärtnerei unter einem Dach. Dies führt zu einer wesentlichen Verbesserung der betrieblichen Effizienz und der Nutzung personeller Synergien.
  • Auflösung der dezentralen Struktur: Die bisherige dezentrale Struktur mit vier Standorten wird aufgelöst, was zu erheblichen betrieblichen und organisatorischen Vorteilen führt.
  • Nachhaltigkeit und Ästhetik: Das Gebäude nutzt Holzbauweise und entspricht hohen Nachhaltigkeitskriterien, was der Stadt Wil eine Vorbildfunktion im Bereich des umweltfreundlichen Bauens verleiht.
  • Kostenoptimierung: Der Neubau ermöglicht es, auf teure Sanierungen und Umbauten der bestehenden Gebäude zu verzichten. Die frei gewordenen Gebäude können anderweitig genutzt werden.
  • Zukunftssicher: Der Neubau folgt einer Low-Tech-Strategie und unterstützt die Stadt Wil auf ihrem Weg zu den kommunalen Klimazielen.

Sehr deutliches Ja im Parlament

Das Stadtparlament beriet den Bericht und Antrag des Stadtrates im Juni und August 2024 in zwei Lesungen. Die Fraktionen waren sich einig, dass der Neubau des Werkhofs zwar teuer, aber notwendig sei. Das Stadtparlament genehmigte den Baukredit in der zweiten Lesung mit 39 Ja zu 1 Nein.

Zu teuer für Gegner

Am dicken Preisschild von 25,9 Millionen Franken stört sich der ehemalige Stadtparlamentarier Norbert Hodel. Er hat sich auch schon in Leserbriefen gegen das Projekt geäussert. «Man muss auch einmal etwas bauen, das den finanziellen Gegebenheiten der Stadt Wil entspricht. Man soll nicht jetzt etwas Richtiges bauen und bereits 7,8 Millionen Defizit für das Jahr 2025 voraussagen. Und im 2026 wollen sie die Steuern um 6 Prozent erhöhen», so Hodel. Die Stadt hinterfrage es nicht kritisch und er sei enttäuscht vom Parlament. Mit einer einzigen Gegenstimme hätte das Parlament seinen Job nicht erfüllt.


Mehr über das Projekt und seine Befürworter und Gegner erfährst du im TVO-Beitrag oben.

Nächste Schritte

Sagen die Stimmberechtigen der Stadt Wil am 24. November 2024 ebenfalls Ja zum Bruttokredit in der Höhe von 25,9 Millionen Franken, wird bis Ende 2025 das Bauprojekt ausgearbeitet und das Bewilligungsverfahren durchgeführt. Baubeginn wäre nach heutigem Zeitplan im Sommer 2026, die Inbetriebnahme beziehungsweise der Bezug im Frühjahr 2028.

(red.)

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veröffentlicht: 14. Oktober 2024 20:14
aktualisiert: 14. Oktober 2024 20:14
Quelle: FM1Today

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