Ostschweiz
Graubünden

Graubünden berät so viele Opfer von Gewalt wie noch nie

Opferhilfe

Graubünden berät so viele Opfer von Gewalt wie noch nie

27.08.2024, 11:03 Uhr
· Online seit 27.08.2024, 10:34 Uhr
Im Kanton Graubünden hat die Zahl der Opferhilfeberatungen einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt 869 Opfer von Gewalt wurden gemäss dem Kanton vergangenes Jahres durch die Opferhilfe Graubünden beraten. Ein Grossteil der Betroffenen erlebte Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft.
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Vergangenes Jahr wandten sich 508 Personen neu an die Opferhilfe Graubünden, wie das kantonale Sozialamt am Dienstag in einer Mitteilung schrieb. Zusammen mit den bestehenden Beratungsfällen hat die Opferhilfe Graubünden damit im Jahr 2023 rund 869 Personen unterstützt.

Das seien 208 Neuanmeldungen mehr als 2022. Rund 100 Neuanmeldungen seien auf eine Anpassung in der statistischen Erfassung zurückzuführen. «Trotzdem setzt sich der langjährige Trend von mehr Beratungen durch die Opferhilfe Graubünden fort», heisst es in der Mitteilung weiter.

Zunehmend sensibilisierte Bevölkerung

Auch national stieg die Zahl der Beratungen gemäss dem Bündner Sozialamt an. Fachpersonen gingen davon aus, dass die Zunahme der Beratungen durch die Opferhilfe auch auf eine zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen sei. Andere Gründe könnten nicht ausgeschlossen werden, so das Sozialamt weiter. Konkrete Indizien oder Belege lägen aktuell jedoch nicht vor.

Knapp die Hälfte der gewaltbetroffenen Menschen erlebten physische, psychische oder sexuelle Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft, teilt das Sozialamt weiter mit. Zu Gewalt komme es beispielsweise häufig bei einer Trennungsabsicht.

Hoher Anteil von sexueller Gewalt und Sexualdelikten

Ratsuchende bei der Opferhilfe Graubünden berichten in 35 Prozent der Fälle von Körperverletzungen und/oder Tätlichkeiten. In 22 Prozent der Fälle wird von Erpressung, Drohung oder Nötigung berichtet. 24 Prozent der Ratsuchenden geben an, von sexueller Gewalt betroffen zu sein. Davon handelt es sich in 62 Prozent um sexuelle Gewalt gegenüber Erwachsenen, in 37 Prozent gegenüber Kindern und in einem Prozent gegenüber Abhängigen.

Beratungen der Opferhilfe richten sich an Menschen, die durch eine Straftat körperlich, psychisch oder sexuell beeinträchtigt worden sind. Die Beratungen sind kostenlos und stehen allen Personen offen.

(red/sda)

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veröffentlicht: 27. August 2024 10:34
aktualisiert: 27. August 2024 11:03
Quelle: FM1Today

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