Ostschweiz
Graubünden

Mit diesen Massnahmen stellt die Kapo Graubünden die Weichen für die Zukunft

Neue Strategie

Mit diesen Massnahmen stellt die Kapo Graubünden die Weichen für die Zukunft

· Online seit 04.07.2023, 05:28 Uhr
Verschiedene Herausforderungen zwingen die Kantonspolizei Graubünden, ihre bisherige Leitlinie und Zielsetzungen zu überarbeiten. Die neue, umfassende Strategie «Kapo GR 2025+» soll die Polizeiarbeit effektiver, effizienter und nachhaltiger gestalten.
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«Wir brauchen eine umfassende Strategieentwicklung», sagt der Kommandant der Kapo Graubünden, Walter Schlegel. Grund dafür seien verschiedene Faktoren: Digitale Transformation, demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel und die neue Arbeitswelt.

Als Reaktion auf die Herausforderungen entstand das neue Konzept «Kapo GR 2025+». «Manche Initiativen wurden bereits in den vergangenen Jahren verfolgt, das strategische Management soll jetzt dafür sorgen, dass konkrete Schritte bis zur Basis folgen», so Schlegel. Dadurch gehe man die Zukunftspläne an, damit die Polizeiarbeit in Zukunft entweder gleicht gut oder noch besser funktionieren kann.

Polizei will nicht mehr für Umleitungen zuständig sein

Im Mittelpunkt stehen die eigenen Kernkompetenzen der Kantonspolizei, sprich Ereignisbewältigung und Strafverfolgung, welche erhalten und gestärkt werden sollen. «In der Strategieentwicklung haben wir bemerkt, dass wir Sachen gemacht haben, die gar nicht polizeiliche Aufgaben sind», sagt Schlegel.

Als Beispiel wird der Ausweichverkehr genannt. «Jetzt haben wir uns auf unsere Kernkompetenzen im Verkehr zurückgezogen. Das entlastet auch das System der Kantonspolizei.»

«Ziel ist es, auch in fünf Jahren noch genügend Personal zu haben»

Zwischen 15 und 25 Aspirantinnen und Aspiranten aus dem Kanton Graubünden absolvieren jährlich die Polizeischulen in Amriswil oder im Tessin. «Im Gegensatz zu anderen Korps haben wir im Moment glücklicherweise keine Probleme, genügend Leute zu finden», meint Schlegel.

Die wenigen Abgänge, die sie hätten, können mit der derzeitigen Rekrutierung ausgeglichen werden. «Ziel ist es, auch in fünf Jahren noch genügend Personal zu haben. Dafür werden jetzt die Weichen gestellt.»

Hierfür sei beispielsweise der Ausbau des Angebots gängiger Arbeitsmodelle wie dem Homeoffice und der Teilzeitarbeit angedacht. Zudem wird versucht, eine neue Quelle von Polizeiberufsinteressenten zu erschliessen. Hierfür wurde die rechtliche Basis geschaffen, dass sich auch Einheimische mit C-Bewilligung für den Eignungstest bewerben können.

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Beweise sichern per Handy

Zudem soll der Fokus stärker auf die technischen Kompetenzen gelegt werden. «Auch auf dem Polizeiposten im hintersten Ecken des Kantons muss man wissen, wie die Beweise auf einem Handyvideo gesichert werden.»

«Die Rapporte, die bei einem Einbruch oder Verkehrsunfall erstellt werden, sollen komplett digitalisiert werden», so Schlegel. «Das soll auch die Zusammenarbeit über die kantonalen Grenzen hinaus vereinfachen.» Hierbei stelle aber oftmals auch die rechtlichen Rahmenbedingungen eine Schwierigkeit dar.

veröffentlicht: 4. Juli 2023 05:28
aktualisiert: 4. Juli 2023 05:28
Quelle: FM1Today

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