Die Solidarität in St.Gallen ist wie überall auch riesig. «Wir haben eine Lagerhalle zur Verfügung gestellt bekommen und anfangs nicht geglaubt, dass wir sie füllen können. Bereits am ersten Abend war sie aber praktisch voll», sagt Frederick Mangold, der zusammen mit Emilia von Albertini am Güterbahnhof in St.Gallen Sachspenden sammelt. Sie haben so viele Spenden erhalten, dass sie voraussichtlich drei Lieferungen zur Botschaft in Bern bringen können, von wo aus sie dann in die Ukraine gebracht werden.
Mehr als genug Textilien
Textilien haben die beiden HSG-Studierenden aber bereits mehr als genug bekommen. «Wir bitten alle, uns keine Kleider mehr zu bringen. Wir können sie nicht mehr aufnehmen, die Kapazität ist ausgeschöpft», sagt Mangold. Er vermutet aber, dass die grosse Welle von Kleiderspenden sowieso abflacht. «Irgendwann haben die Leute alles ausgemistet und uns gebracht», sagt er.
Vor allem medizinische Güter gefragt
Was jetzt noch dringend benötigt wird, ist medizinisches Material. Dazu gehören Medikamente wie Schmerzmittel, Insulin und Anti-Allergika, aber auch Pflaster und Gazen. Ebenfalls fehlen medizinische Geräte für Spitäler und Ärzte, zum Beispiel Pinzetten, Scheren oder Spritzen. «Gestern haben wir einen Defibrillator erhalten, was natürlich auch super ist», so Mangold.
Der Kanton St.Gallen hat noch Kapazität
Wer trotzdem Kleider spenden möchte, kann diese beim Kanton abgeben. «Wir möchten insgesamt fünf Lastwagen füllen und haben deshalb noch etwas Platz für Kleider», sagt Jörg Köhler, Amtsleiter für Militär und Zivilschutz.
Auch sie sind vor allem froh um medizinische Güter, Sanitätsmaterial und Hygieneartikel. Und auch haltbare Nahrungsmittel können gespendet werden. «Konserven, verpackte Esswaren oder auch Babynahrung wird noch benötigt», so Köhler. Abgegeben werden können die Sachspenden an der Mingerstrasse 2 in der Stadt St.Gallen.
(sgr)