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90-Jähriger bekämpft Altersheim-Bau in Gossau: «Ich gebe sicher nicht nach – das kann ich nicht»

Gossau

90-Jähriger bekämpft Altersheim-Bau: «Ich gebe sicher nicht nach – das kann ich nicht»

08.06.2022, 08:28 Uhr
· Online seit 07.06.2022, 19:24 Uhr
In Gossau wehren sich Anwohnende seit fast zehn Jahren gegen ein neues Alterszentrum. Auch beim neuesten Mitwirkungsverfahren melden sich unzufriedene Stimmen. Es droht eine weitere Anpassung des Projekts – es wäre bereits die vierte.

Quelle: tvo

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In Gossau will die Sana Fürstenland AG ein neues Alterszentrum mit Alterswohnungen bauen. Es soll das heutige Betagtenzentrum Schwalbe und das Altersheim Espel ablösen. Dagegen regt sich allerdings seit geraumer Zeit Widerstand aus der Bevölkerung. Das mittlerweile abgelaufene Mitwirkungsverfahren ist bereits der dritte Anlauf für das Projekt – und die Anwohner sind immer noch nicht zufrieden.

Einer von ihnen ist der 90-jährige Alex Fürer. Das Projekt sei zu hoch, zu gross und zu lang. «Es ist ein ungeheurer Betonblock neben diesen Häusern hier, welche ja geschützt werden», erklärt Fürer gegenüber TVO. Er betont, dass er nichts gegen das Alterszentrum an sich habe. Aber die Alterswohnungen seien zu gross.

Weitere Einwände aus der Bevölkerung

Neben Fürer gebe es auch weitere Rückmeldung aus der Bevölkerung, erklärt die Stadt Gossau auf Anfrage von TVO. Die Sana Fürstenland stehe den Rückmeldungen offen gegenüber, erklärt Verwaltungspräsidentin Sylvia Egli: «Ich finde es positiv, dass die Stimmbürger sich an der Mitwirkung beteiligen und damit auch ihre Interessen und Wünsche einbringen. Die Stadt Gossau und die Sana Fürstenland werden die eingegangenen Vorschläge mit einer offenen Haltung besprechen und Optimierungen gemeinsam prüfen.»

Forderung nach neuer Planung

Aufgrund der Verzögerungen wohnen die Seniorinnen und Senioren in Gossau bereits in Übergangscontainern. Der Gossauer Ehrenbürger Fürer will aber nicht einknicken: «Ich gebe sicher nicht nach – nicht mit dieser Projektgrösse – das kann ich nicht.» Er wünscht sich eine andere, kleinere Lösung. Allenfalls müsste halt neu geplant werden.

Nun müssen zuerst die Rückmeldung aus der Bevölkerung zum Mitwirkungsverfahren ausgewertet werden. Dann wird sich zeigen, ob mit dem Bau begonnen werden kann oder ob es einen vierten Anlauf braucht.

(red.)

veröffentlicht: 7. Juni 2022 19:24
aktualisiert: 8. Juni 2022 08:28
Quelle: TVO

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