Das Regionale Leistungszentrum Ostschweiz (RLZO) informierte am Freitagmorgen über die Neuorganisation des Kunstturnzentrums. Der gesamt Vorstand wurde ausgewechselt. Der neue Präsident, Alexander Brochier, erläuterte an einer Medienkonferenz, dass es eine neue Anlaufstelle für minderjährige Turnerinnen und Turner geben werde.
Beratungsstellen im Vorstand
«Unsere Reputation hat stark gelitten und alle Anwesenden wissen, dass rund ums RLZ nicht alles gut lief», sagt Alexander Brochier zu Beginn. Er stellt die neuen Mitglieder des Vorstands vor. «Es wurden mehrere Stellen geschaffen, die den Vorstand in unterschiedlichen Sachen beraten.» Beispielsweise wird Fabiola Steingruber, die Mutter der bekannten Turnerin Giulia Steingruber, bei Fragen um den Betrieb zur Seite stehen. Ausserdem ist der St.Galler Turnverband neu im Vorstand vertreten.
Anlaufstelle für Minderjährige
Eines der wichtigsten Themen für den neu gewählten Präsidenten ist das Kunstturn-Frauenteam. Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen früheren Cheftrainer haben viele der Mädchen aufgehört, darunter auch die 17-Jährige, die die Vorwürfe erhoben hatte. «Die Trainersituation bei den Kunstturn-Frauen ist derzeit nicht zufriedenstellend», sagt Brochier. Das RLZO habe die Aufgabe, Minderjährige zu schützen und eine Anlaufstelle zu schaffen, an die sich die Jugendlichen wenden können. «Wir möchten, dass Minderjährige ernst genommen werden.»
Ruhe im Hallenbetrieb
Die Verunsicherung sei unter den Turnenden teilweise sehr gross gewesen. Alexander Brochier hat selbst eine Tochter, die beim TZ Fürstenland trainiert. «Wir haben Mädchen, die nach den Missbrauchsvorwürfen aufgehört haben. Derzeit befinden sich vier Frauen im Kunstturn-Kader.» Teilweise hätten die Turnerinnen in anderen Leistungszentren, beispielsweise in Zürich, trainiert. «Aktuell ist aber wieder Ruhe in den Trainingsalltag in Wil gekehrt.»
Die Medienkonferenz zum Nachlesen: