Auch in der Ostschweiz sind schon Kampfjets gestartet

Im Rahmen der Übung «Alpha Uno» starteten und landeten heute Kampfjets auf der A1 im Kanton Waadt. Mit dieser Übung testete die Armee ihre Fähigkeit zur Dezentralisierung, um Mensch und Material in möglichst kurzer Zeit in der ganzen Schweiz zu verteilen.

Militärübung zwischen Flums und Mels

Vor gut 40 Jahren fand diese aussergewöhnliche Militärübung im Sarganserland statt. Wie Patric Schnitzer, Historiker des Staatsarchivs St.Gallen, gegenüber TVO sagt, war dies auch damals ein Spektakel: «Es gab mehrere hundert Zuschauer, wie aus den Unterlagen im Staatsarchiv hervorgeht. Auch auf den Zeitungsartikeln und Fotos sieht man Leute – natürlich auch Leute von Militär, Polizei und anderen Behörden.»

Gestartet und gelandet sind die Kampfjets damals auf der Autobahn A3 zwischen Flums und Mels. Die beiden Übungen im Sarganserland gingen in den Jahren 1977 und 1985 unter dem Namen «NoLa» – das steht für Notlandung – über die Bühne.

Ein erinnerungswürdiges Ereignis

Die aktuelle Übung «Alpha Uno» mussten die Kampfjetpiloten gut vorbereiten. Für Pilot Marcel Rust war die Übung ein erinnerungswürdiges Ereignis. Eine Piste in Betrieb zu nehmen, wo sonst Tausende Autos durchfahren, das sei matchentscheidend, um die Schweiz im äussersten Notfall verteidigen zu können.

Nach dem heutigen Tag hat die Schweizer Luftwaffe wieder etwas mehr Routine mit Autobahnen. Die Übung sei ein voller Erfolg gewesen – genauso wie damals im Sarganserland. «Es hätte zwar laut Dienstbefehl auch ein Dispositiv gegeben für Katastrophen- oder Unglücksfälle. Aber wie die Fotos zeigen, startete und landete man erfolgreich», sagt der Historiker Patric Schnitzer.

Weitere solche Test seien in der ganzen Schweiz aktuell nicht geplant. Es gäbe noch gewisse Autobahnabschnitte, auf denen Kampfjets landen können – ob auch die Strecke zwischen Flums und Mels darunter ist, bleibt auf Anfrage von TVO aber geheim.

(red./TVO)