Ein Auto auf den Gleisen am St.Galler Hauptbahnhof – es ist schon fast ein alltätgliches Bild. Fünf Autofahrer haben es im vergangenen Jahr geschafft, den Gaiserbahnhof der Appenzeller Bahnen zu befahren, zuletzt am Donnerstagmorgen.
Gleisbefahrer hatte 1,5 Promille im Blut
Der 23-jährige Autofahrer missachtete gegen 4 Uhr das Fahrverbot für den St.Galler Bahnhofplatz und lenkte sein Auto geradeaus auf die Gleise der Appenzeller Bahnen, er hatte 0.76 mg/l Alkohol im Blut, das entspricht über 1,5 Promille. Verletzt wurde niemand.
Der junge Mann musste seinen Führerausweis abgeben, er wird angezeigt.
Fünftes Autos auf den Gleisen seit Juni
Seit Juni 2019 ist es bereits das fünfte Auto, das auf die Gleise am Gaiserbahnhof gefahren ist. Für die Appenzeller Bahnen sind diese Irrfahrten ein Ärgernis: «Sie führen jedes Mal zu Verspätungen oder Zugausfällen», sagte Direktor Thomas Baumgartner Anfang Februar.
Auch die Stadtpolizei St.Gallen sagte damals, das Problem sei erkannt, man werde Massnahmen ergreifen.
Führungslinie seit Mitte Februar angebracht
Seitdem wurde Mitte Februar eine Führungslinie angebracht, welche Autofahrer darauf aufmerksam machen soll, dass die Strasse am St.Galler Bahnhof bei den Appenzeller Bahnen aufhört und in ein Schotterbett mit Gleisen wechselt. Hat diese nun also ihre Wirkung verfehlt? «Wir beobachten die Situation, der Lenker war in diesem Fall stark alkoholisiert und es ist nicht klar, ob er die Situation richtig einschätzen konnte», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen.
Würden die Fälle nicht zurückgehen, könnten weitere Massnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise das Anbringen von Pfosten.
(enf)