Die Verbindungspisten der Skigebiete zwischen der Wildhaus- und der Chäserrugg-Seite im Toggenburg gibt es seit mittlerweile 19 Jahren. In diesem Jahr werden die zwei Pisten geschlossen bleiben. Die beiden verstrittenen Bergbahnbetreiter, die Bergbahnen Wildhaus beim Gamserrugg und die Bergbahnen Toggenburg beim Chäserrugg, finden keine gemeinsame Lösung.
Die Toggenburg Bergbahnen AG hat das Übernahmeangebot an die Aktionäre der Bergbahnen Wildhaus AG verlängert. Das Angebot wäre Ende September ausgelaufen. Nun läuft es bis zum 31. August 2020. Die Toggenburger Bergbahnen wollen sich die Aktienmehrheit der Bergbahnen Wildhaus sichern und das Unternehmen so schlucken.
Rücklauf übertreffe Erwartungen
Es sei ihnen ein Anliegen, dem «offensichtlichen Fusionswunsch zum Durchbruch zu verhelfen», teilt die Toggenburg Bergbahnen AG am Freitag mit. Der Rücklauf auf das Angebot an die Aktionäre der Bergbahnen Wildhaus AG vom Juni 2017 übertreffe die Erwartungen. Wie viel Prozent der Aktien die Toggenburger Seite hat, wird aber nicht kommentiert.
Damit bleiben die Fronten im Bergbahnen-Streit verhärtet und es wird in diesem Winter kein gemeinsames Ticket geben. Das bestätigen die Toggenburg Bergbahnen auf Nachfrage von FM1Today. «Ein gemeinsames Ticket wird es erst nach einer Fusion geben», sagt Alex Singenberger, zuständig für Marketing und Verkauf bei der Toggenburg Bergbahnen AG.
Die Bergbahnen beim Chäserrugg nennen es Fusion, die Wildhauser Bergbahnen beim Gamserrugg nennen es eine feindliche Übernahme. Die Wildhauser Bergbahnen hatten der anderen Seite einen Kompromiss gemacht: Für diesen Winter solle es neben den lokalen Skipässen auch ein gemeinsames, regionales Ticket geben. Für die Toggenburg Bergbahnen kein Thema. «Der Zeitpunkt jetzt ist zu heikel, um noch Experimente durchzuführen», sagt Singenberger.
Wildhaus findet Verlängerung unglaubwürdig
Die Wildhauser Bergbahnen haben am Freitagmorgen von der Verlängerung des Übernahmeangebots erfahren. «Wer seit Juni 2017 das Übernahmeangebot immer wieder verlängert und weder uns noch den Medien sagen kann, wie viele Aktien schon übernommen wurden, sondern immer nur sagt, die Erwartungen würden übertroffen, der ist nicht glaubwürdig», sagt Jack Rhyner, Verwaltungsratpräsident der Bergbahnen Wildhaus.
Seit Juni hätten die Wildhaus Bergbahnen keine Hinweise dazu erhalten, dass auch nur eine Aktie gewechselt hat: «An der letzen GV waren rund 400 Leute, die unser Handeln unterstützten und unter anderem unsere Standhaftigkeit lobten.»
Weiterhin schalten also beide Bergbahnen im Toggenburg auf stur, wenn es darum geht eine Lösung zu finden. Das Nachsehen haben die Gäste und das lokale Gewerbe, das auf Gäste angewiesen wäre.
(abl/cas)