«Ich hätte nie gedacht, dass so viele Widerstände, Anschuldigungen und Manipulationen auf mich einprallen würden», sagt Majlinda Sulejmani. Trotzdem habe sie versucht, immer alles sachbezogen und nicht persönlich aufzunehmen. Am Sonntag hätte sie 144 Stimmen mehr gebraucht, um den freien Platz im St.Margrether Gemeinderat zu ergattern. Ihre 338 Stimmen reichten dafür deutlich nicht.
Im Tal der Tränen
«Nachdem das Resultat veröffentlicht wurde, war ich extrem enttäuscht und habe auch geweint», sagt die Vize-Präsidentin des FC St.Margrethen. Sie könne die tiefe Wahlbeteiligung von knapp 40 Prozent nicht verstehen. Vor allem, nachdem die Wahl solch hohe Wellen geschlagen hatte.
Die Wahl für den freien Platz im Gemeinderat von St.Margrethen sorgte auch überregional für viel Aufsehen. Grund dafür waren hauptsächlich Hassreden gegen Sulejmani. Sie wurde anonym angerufen und ihre Wahlkampfplakate wurden zerschlagen. Trotzdem zog sich die alleinerziehende Mutter nicht zurück und entschied sich, weiterzumachen.
«Ich komme wieder»
Die Pflegerin trat nicht zum ersten Mal zur Gemeinderatswahl an. 2020 reichten die Stimmen ebenfalls nicht aus. Damals hiess es, sie würde sich zu wenig engagieren und sie sei zu wenig präsent im Dorf.
«Ich bin froh, dass der Krimi nun ein Ende hat», meint Sulejmani. Sie fühle sich erleichtert und so, als hätte man ihr eine Last von der Schulter genommen. In Zukunft möchte sie sich weiterhin politisch für ihr Dorf engagieren. «Ich komme wieder und gebe nicht auf», sagt die 32-Jährige. Ein dritter Versuch, in den Gemeinderat gewählt zu werden, ist somit nicht ausgeschlossen.
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(ebe)