Die Forderung von SVP-Stadtparlamentarier Erwin Böhi wurde abgelehnt. Der Stadtrat Wil beantwortet seine Frage nach einem Alkoholverbot für das Bahnhofsareal verneinend. In einer zweiseitigen Mitteilung lässt der Rat verlauten, dass ein Verbot das Problem nicht lösen würde, schreibt «hallowil.ch».
Probleme würden sich verlagern
Mit dem Problem ist der Anstieg von Schlägereien, Belästigungen und mangelhafte Sauberkeit auf dem Bahnhofareal gemeint. Die Hauptprobleme würden weiterhin bestehen bleiben und eine Verlagerung in andere Stadtgebiete wie Schulanlagen, Parks oder in die Allee sei anzunehmen.
Zudem ist der Rat der Meinung, dass die vorhandenen Reglemente, Gesetze und Massnahmen ausreichen. «Damit ist eine genügende Grundlage für das weitere Vorgehen zur Verbesserung der Situation am Bahnhofplatz gegeben», schreibt der Stadtrat Wil. Weiter begründet er seinen Entscheid mit zu knappen Ressourcen.
Verbot wäre aufwendig durchzuführen
Ein Verbot könne nur durch häufige und wiederholende Kontrollen und Sanktionen durchgesetzt werden. «Dies würde unsere Kontrollorgane wie Polizei und Sicherheitsdienste der Stadt und der Region Wil an ihre persönlichen Grenzen bringen», schreibt der Rat.
Recht geben die Behörden dem SVP-Politiker im Bezug auf die Probleme mit Littering, Belästigungen und Tätlichkeiten. «Diese Sachverhalte sind bereits jetzt gesetzlich verboten und trotzdem muss festgestellt werden, dass diese von Einzelpersonen nicht beachtet werden.» Ein Alkoholverbot würde diese Einzelpersonen aber nicht von den Vergehen abhalten sondern diejenigen Bürger einschränken, die das Bahnhofsareal im normalen Sinne nutzen.
Alkoholverbot in Chur ist gescheitert
Bezug nimmt der Stadtrat bei dieser Aussage auf das Projekt in Chur. Die Stadt hatte ein Alkoholverbot ausgesprochen, dieses aber wegen fehlender Verbesserungen wieder rückgängig gemacht. Eine mögliche Massnahme sieht der Rat in einem Alkoholverkaufsverbot ab einer gewissen Uhrzeit und prüft dies nun weiter. In anderen Schweizer Städten wird das Verkaufsverbot bereits durchgeführt. «Aber mit extrem begrenzter Wirkung», ist der Wiler Stadtrat überzeugt. Auch hier gebe es als Folge einfach eine Verlagerung.