Entspannte Lektüre in der Sonne, ein Glacé im Schatten, ausgelassenes Frisbeespielen auf der Liegewiese und ab und zu ein erfrischender Sprung ins kühle Nass. Die Badesaison geht bereits am Samstag in vielen Badis in der Region wieder los. Ein kleines bisschen Normalität trotz Coronakrise, Homeoffice und zig Einschränkungen im Alltag.
St.Gallen öffnet am 8. Mai
«Wir bleiben positiv, freuen uns ausserordentlich auf unsere Badegäste und tun alles dafür, dass sie sich bei uns wohl fühlen werden», heisst es auf Anfrage bei Roland Hofer, Leiter Bad- und Eisanlagen in der Stadt St.Gallen. In seiner Verantwortung liegen die Freibäder Rotmonten, Lerchenfeld, das Familienbad und das Gemeinschaftsbad Dreilinden. Aktuell würden die entsprechenden Schutzkonzepte in den einzelnen Badis erarbeitet. «Im Wesentlichen gelten die Vorgaben des Bundes, wie die Abstandspflicht und Hygienemassnahmen.»
Herausforderung für das Personal
«Personen mit Krankheitssymptomen dürfen die Bäder nicht betreten», sagt Hofer. Eine Registrierungspflicht sei in den einzelnen Bädern nicht geplant. Eine Schwierigkeit dürfte die Einhaltung der Abstandsregeln darstellen, respektive deren Durchsetzung: «Unser Betriebspersonal ist hier gefordert und wird bei Bedarf entsprechend sensibilisieren. Zusätzlich werden vor Ort Hinweisschilder platziert.»
Weieren ab 8. Mai mit bewachtem Badebetrieb
Trotz all dieser Herausforderungen ist Hofer zuversichtlich – und voll im Saft: «Wir sind aktuell intensiv mit Vorbereitungsarbeiten wie der Reinigung und Inbetriebnahme der Badwassertechnik beschäftigt und freuen uns, unsere Badegäste bald wieder begrüssen zu dürfen.» Die Freibäder in der Stadt St.Gallen öffnen erstmals am 8. Mai, gleichentags geht auch der bewachte Schwimmbetrieb im Gemeinschaftsbad Dreilinden wieder los.
Appell an die Gäste
Im Rheintal geht die Badesaison im Freibad Aegeten bereits eine Woche zuvor, am 1. Mai, los. Marco Näf, Leiter Sport und Facility der Gemeinde Widnau, ist aber immer noch vorsichtig: «Je nachdem, was der Bundesrat kurzfristig entscheidet, können wir nicht öffnen. Wir rechnen nach wie vor mit allem, aber wir sind parat.» Beim Thema Hygienemassnahmen appelliert Näf «ganz fest» an die Gäste. Und: «Eigentlich ist die Ansteckungsgefahr im Wasser gemäss Bundesamt nicht wahnsinnig gross, weil es Chlorwasser ist.»
«Wir freuen uns grundsätzlich auf die Öffnung, sind uns aber auch bewusst, dass ein gewisses Konfliktpotenzial da ist», sagt Näf. Es werde bestimmt Diskussionspunkte geben, prognostiziert er. Im Freibad Aegeten dürfen sich rund 1100 Gäste gleichzeitig aufhalten.
«Nie gedacht, dass ich den Rasen ablaufe»
Auch in der Appenzeller Badi überwiegt die Freude über die Öffnung. Das Freibad mit Bistro soll ebenfalls am 8. Mai wieder Gäste empfangen, wie Karl Inauen, leitender Bademeister, sagt. Das Freizeitangebot geht heuer in die zwölfte Saison. Eine spezielle Zeit, die Inauen so noch nicht erlebt hat: «Vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich wirklich den Rasen ablaufe, um zu schauen, wie viele Quadratmeter ich habe.»
Demzufolge dürfen in der Appenzeller Badi maximal 630 Personen gleichzeitig verweilen. «Wir freuen uns auf viele Gäste, die sich sonnen und einfach die Seele baumeln lassen.»
Keine Sonderbehandlung für Geimpfte
Die Badhütte Rorschach ist seit einigen Tagen an den Vorbereitungen und Putzarbeiten für die Eröffnung, die auf den 13. Mai geplant ist. «Selbstverständlich gelten auch bei uns die vom BAG auferlegten Massnahmen betreffend Hygiene, Abstand und Maskenpflicht», sagt Beatrice Trachsel von der Badihütte. Geimpfte Personen würden keine Sonderbehandlung erhalten. Auf die Frage, ob man sich unter solch speziellen Umständen überhaupt auf die Badi-Saison freuen kann, antwortet Trachsel nur: «Was für eine lustige Frage: Natürlich.»
Was tun im Ernstfall?
Badizeit ist auch immer Gefahrenzeit. Mit der Coronapandemie hat sich auch der Umgang mit erster Hilfe im Fall eines Badeunglücks verändert. Der Verband Hallen- und Freibäder hat deswegen ein Merkblatt herausgegeben, welches über das richtige Vorgehen nach einem Badeunfall und bei einer nötigen Wiederbelebung eines Menschen informiert. Das ganze Merkblatt gibt es hier.