«Alle Toggenburg-Fans – Einheimische, Zweitheimische und Feriengäste – können Teil des Projekts sein. Gemeinsam können wir die Herausforderung stemmen und sieben Ster Holz auf die sieben Churfirsten tragen», sagt Olivia Hug, Medienverantwortliche bei Toggenburg Tourismus. Am 1. August wird es dann sieben Höhenfeuer geben – sofern es das Wetter zulässt.
«Holzträgete» als Zeichen der Wanderregion
Warum das Holz nicht mit einem Helikopter auf die Gipfel verfrachtet wird, hat mehrere Gründe. «In der Region Toggenburg tummeln sich viele Wandervögel und Gipfelstürmer. Deshalb wollen wir das Holz mithilfe der Leute hochbringen. Alles andere wäre ja langweilig», so Hug. Das Holz liegt für jeden Gipfel am Fusse des Berges bereit.
Ausserdem ist das Projekt ein Gemeinschaftswerk, bei dem jede Person mitmachen kann – selbst mit nur einem Schittli im Rucksack. «Es geht nicht primär darum, das Holz möglichst schnell nach oben zu befördern und ein riesiges Höhenfeuer zu entfachen. Viel mehr wollen wir zeigen, was man miteinander schaffen kann.»
Höhenfeuer auf den Gipfeln nichts Neues
Die Aktion gibt es bereits zum zweiten Mal. Im Sommer 2020 hatte die SAC Sektion Toggenburg die sieben Höhenfeuer auf den Churfirsten anlässlich ihres 150-Jahr-Jubiläum einmalig durchgeführt.
«Extrem viele Leute waren damals begeistert, deshalb wollen wir das nun fortführen», so Hug. Wenn die Herausforderung gestemmt wird und es das ganze Holz nach oben schafft, kann sich Hug durchaus vorstellen, das Projekt auch die nächsten Jahre weiterzuziehen.
Die Hälfte des Holzes bereits oben
In eineinhalb Wochen sollten die sieben Ster Holz – was rund drei Tonnen entspricht – auf den Gipfeln sein. «Das Depot unten verkleinert sich stetig und oben wird es voller. Etwa die Hälfte des Holzes ist oben, je nach Gipfel braucht es aber noch einige starke Schultern, die einige Schittli mitnehmen», so Hug.
Hitzewelle und Höhenfeuer?
Mit einem Ster Holz gibt es einen «rechten Funken», den man bis ins Tal sehen kann. Doch ist das bezüglich der andauernden Trockenheit nicht gefährlich? «Es wurde alles abgeklärt», sagt Hug. «Die Wildhüter, das Forstamt und die Bodenbesitzer haben uns die Erlaubnis gegeben. Wenn die Gefahr jedoch zu gross wird, machen wir das Feuer natürlich nicht.»
Bei zu grosser Hitze oder massivem Regen wird das Holz anderweitig verwendet. «Was genau dann mit dem Holz passiert, wissen wir noch nicht. Rund um die Churfirsten gibt es viele Feuerstellen. Oder auch ein Gemeinschaftsfeuer mit allen, die mitgewirkt haben, können wir uns vorstellen.» Im Notfall werde das Holz einfach wieder ins Tal getragen.
Kanton noch unschlüssig
Ob das Höhenfeuer aber tatsächlich entfacht werden kann, ist noch unklar. Der Kanton St.Gallen hat am Donnerstag mitgeteilt, dass er vorerst auf ein flächendeckendes Feuerverbot verzichtet. Allerdings hat er die Waldbrandgefahrenstufe in den Regionen Walensee, Werdenberg, Sargans und im Rheintal auf Stufe 4, grosse Waldbrandgefahr, erhöht. Feuer solle nur in fest eingerichteten Feuerstellen mit grosser Vorsicht entfacht werden. Definitiv entscheiden will der Kanton am kommenden Dienstag.
(sgr/mma)