Am Sonntag galt die FDP bei den Stadtparlamentswahlen St.Gallen noch als grosse Siegerin, am Tag danach ist klar: Es wurde falsch gezählt und die FDP hat nicht vier Sitze dazugewonnen, sondern einen verloren.
Oskar Seger, Präsident der städtischen FDP, sagt gegenüber TVO: «Wir sind konsterniert. Und sehr enttäuscht über den katastrophalen Fehler, der da passiert ist.»
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«Einen grossen Reputationsschaden»
Zum Fehler kam es im Stimmbüro, der FDP wurden massiv zu viele unveränderte Wahlzettel zugerechnet. «Die Stadt muss jetzt intern schauen, wie sie mit dem umgeht. Es gab einen grossen Vertrauensverlust, einen grossen Reputationsschaden», so Seger.
Am Montagabend will der Parteipräsident noch nichts von personellen Konsequenzen wissen, aber: «Wir halten die Stadt St.Gallen dazu an, jetzt Massnahmen zu treffen, dass das nicht mehr passiert.»
«Darf man sich jetzt nicht mehr freuen?»
Für die FDP war es ein Wechselbad der Gefühle. Seger: «Wir sind im Austausch mit den betroffenen Kandidierenden. Denen geht das sehr nahe. Gestern noch grossartige Stimmung, man hat gefeiert, ihnen gratuliert. Es ist katastrophal, was da passiert ist.»
Seger sagt weiter: «Man vertraut den Resultaten nicht mehr. Darf man sich jetzt nicht mehr freuen, wenn die Resultate verkündet werden, weil sie sich noch ändern könnten?»
Die FDP hat einen Sitz verloren. Doch Seger will den Kopf nicht in den Sand stecken: «Für uns ist das ein Motivationsschub, uns jetzt noch mehr in dieser Stadt für unsere Werte einzusetzen, damit wir diesen Sitz in vier Jahren zurückholen können, wenn nicht sogar ausbauen. Vielleicht klappt es ja dann sogar für vier Sitze mehr. Wir geben Vollgas.»