Ostschweiz
St. Gallen

Wolf reisst erneut Schafe: Bauern in der Region Flums werden ungeduldig

Flums

Wolf reisst erneut Schafe: Bauern werden ungeduldig

· Online seit 23.07.2024, 19:19 Uhr
In der Region Flums hat der Wolf erneut drei Schafe gerissen. Der Kanton St.Gallen hat zwar bereits eine Abschusserlaubnis erteilt, geschossen wurde das Tier aber noch nicht. Den Bauern in der Region geht dies zu langsam. Der Kanton bittet um Geduld.

Quelle: TVO

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Der Wolf streift seit geraumer Zeit durchs Sarganserland – und sort bei den Bauern für Wut. Alleine im vergangenen Monat wurden über 30 Schafe in der Region gerissen. Zuletzt hat der Wolf in der Nacht auf Dienstag zugeschlagen und erneut drei Schafe gerissen.

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Älpler geht es zu langsam

Das geht Emil Tschirky, Präsident der Alpsektion Sarganserland-Linthgebiet, nahe. «Das löst Emotionen aus, die nicht zu unterschätzen sind», sagt er gegenüber TVO. Vor allem, wenn es eigene Tiere betrifft.

Die Bauern drängen auf einen Abschuss. Und eigentlich ist ein Wolf vom Kantons St.Gallen bereits seit einem Monat zum Abschuss freigegeben – geschossen wurde er aber noch nicht. Dafür hat Tschirky kein Verständnis: «Wir verstehen nicht, warum es hier nicht vorwärts geht. Wir sind der Meinung, dass in diesem Monat mehr hätte gemacht werden müssen.»

Kanton will keinen Fehler machen

Doch wieso lebt der Wolf noch? Simon Meier, Abteilungsleiter Jagd beim Kanton St.Gallen, rechtfertigt sich gegenüber TVO: «Wir versuchen, den zum Abschuss freigegeben Einzelwolf zu erlegen. Allerdings müssen wir Vorsicht walten lassen, da es auch andere Wölfe im Gebiet hat, die Junge haben könnten – und somit unter Schutz stehen.»

Der Kanton will also nicht den falschen Wolf erlegen. Zudem seien die DNA-Ergebnisse noch nicht da. Diese würden zeigen, ob tatsächlich der zum Abschuss freigegebene Einzelwolf für die Risse verantwortlich ist. Falls nicht, wird die Abschussverfügung wieder zurückgezogen. Die rechtliche Lage sei nämlich nicht einfach. Das Amt sei verpflichtet, die Gesetze einzuhalten. Darum brauche es weitere Informationen.

Der Kanton braucht also länger, während die Bauern die Geduld verlieren. Gemäss Tschirky gebe es bereits Älpler, die ihre Leidenschaft aufgrund des Wolfes aufgegeben haben. Die Lage in Flums bleibt angespannt – und weitere Risse sind nicht auszuschliessen.

(red.)

veröffentlicht: 23. Juli 2024 19:19
aktualisiert: 23. Juli 2024 19:19
Quelle: FM1Today

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