Quelle: tvo
Die Thurgauer Kantonsrätin Cornelia Zecchinel stört sich massiv an der Vorzugsbehandlung des südafrikanischen Milliardärs Johann Rupert. «Man geht respektlos mit der Thurgauer Bevölkerung um. Bei uns gibt es viele, die eine Impfung dringend nötig haben. Es wird Zeit, dass wir fair behandelt werden», so Zecchinel gegenüber TVO. Auch SP-Präsidentin Nina Schläfli ist empört: «Offensichtlich bekommt man alles, wenn man Geld hat.»
Thurgauer Regierung will nichts gewusst haben
Der Miteigentümer der Hirslanden-Gruppe flog mit dem Privatjet in die Schweiz, um sich vor dem offiziellen Impfstart am 12. Januar in Frauenfeld die Corona-Impfung zu spritzen. Diese Vorzugsbehandlung warf kein gutes Licht auf den Thurgau. Jetzt entschuldigt sich die Klinik. Die Thurgauer Regierung wusste angeblich nichts von der Impfung.
Der Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Urs Martin sagt gegenüber TVO, die Hirslanden-Klinik habe zwar gefragt, ob sie Testimpfungen durchführen dürfe, er sei aber nicht davon ausgegangen, dass ein Milliardär, der nicht mal im Thurgau wohnt, geimpft werde.
Offener Brief an Bevölkerung
Der CEO der Hirslanden AG, Daniel Liedtke, entschuldigte sich mit einem offenen Brief bei der Thurgauer Bevölkerung. «Auch wenn Herr Rupert zweifelsfrei zur Risikogruppe gehört, wohnt er im Kanton Genf und nicht im Kanton Thurgau. Rückblickend wäre es besser gewesen, Herrn Rupert über seinen Arzt für die ordentliche Impfung im Kanton Genf anzumelden. Wir haben hier Fehler begangen, für die ich persönlich geradestehe.»
(red.)