Er wolle die Messer und Bohraufsätze schleifen, bot ein älterer Mann vergangene Woche bei dem KMU in Frauenfeld an. Er sei einfach tagsüber in die offene Werkstatt marschiert, erzählt die Mitinhaberin, die anonym bleiben will, gegenüber dem Tagblatt. Er habe sich dann mehre Werkzeugteile geschnappt und losgelegt. «Bis wir gemerkt haben, was da läuft, war er trotz Aufforderungen für eine Offerte aber schon wieder weg», erzählt die Betroffene.
Kurze Zeit später kehrte er in Begleitung eines weiteren Mannes zurück, der passiv-aggressiv wirkte, wie die Firmenmitinhaberin erzählt. Mit dabei gehabt, hätten sie eine geschliffene Gartenschere und eine Rechnung über 7800 Franken. Die 15 Mitarbeiter des KMUs waren derart überrumpelt ab der Dreistigkeit, dass sie gar zum Bankautomaten gingen, um Geld für die Gauner abzuheben. Mindestens 4000 Franken wollten sie.
Auf Ratschlag eines Kollegen drohte die Mitinhaberin den Betrügern dann aber mit einem Notruf bei der Polizei. «Nix Polizei», hätten diese gesagt, die 4000 Franken eingesackt und seien hinausgerannt und verschwunden.
Es ist eine Masche, die der Kantonspolizei Thurgau bekannt ist. Es handle sich um sehr aggressive Haustürverkäufe, bei denen Produkte oder Dienstleitungen zu völlig überteuerten Preisen angeboten werden. Die Geschädigten blieben oft nur mit leerem Portemonnaie zurück.
So auch in Frauenfeld. «Das war durchtrieben und mit Kalkül», sagt die betroffene Frau und meint: «Sie haben unser Vertrauen ausgenutzt.»
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(red.)