Ostschweiz

Weinfelder Messen und Herisauer Fasnacht abgesagt: «Aussteller sind in Tränen ausgebrochen»

Coronavirus

Messen und Events abgesagt: «Aussteller sind in Tränen ausgebrochen»

28.02.2020, 19:27 Uhr
· Online seit 28.02.2020, 19:18 Uhr
Viele Ostschweizer Events sind vom bundesweiten Veranstaltungsverbot betroffen. Die Veranstalter sind traurig, der finanzielle Schaden ist gross. Doch die Betroffenen machen das Beste daraus.

Quelle: TVO

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Für Eventplaner und Aussteller war es ein bitterer Tag: Der Bund informierte, dass alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen für die nächsten Wochen wegen des Coronavirus verboten werden. In Weinfelden musste deswegen die «inhaus»- und die «die50plus»-Messe nur wenige Stunden vor Türöffnung abgesagt werden. «Das alles ist sehr traurig», sagt Gregor Wegmüller, Geschäftsführer Messen Weinfelden. Die Messen hätten schon seit längerem, wegen des Coronavirus, in Kontakt mit den Behörden gestanden. «Dass der Bund aber so schnell eingreift, damit haben wir nicht gerechnet.»

Es war für viele ein Schock. «Gewisse Aussteller sind in Tränen ausgebrochen. Der Aufwand war riesig», sagt Wegmüller. Was für finanzielle Konsequenzen das Ganze mit sich zieht, daran will der Geschäftsführer gar nicht denken. «Der Schaden ist gar nicht abschätzbar.»

Schlaraffia wird nicht durchgeführt

Seit einem Jahr wird die Messe bereits geplant, seit einem halben Jahr waren die Vorbereitungen intensiv. Knapp 400 Aussteller sind von der Absage betroffen. Hinzu kommen die zahlreichen Besucher. «Gewisse Personen haben vor dem Eingang gewartet, da sie von nichts wussten», sagt Gregor Wegmüller. Die Aussteller seien bereits wieder am abbauen. In nur einer Woche sollte die Wein- und Gourmetmesse Schlaraffia stattfinden. Auch diese Messe kann nicht durchgeführt werden. 

Narrendorf wird wieder abgebaut

Auch das Narrendorf in Herisau muss noch vor der Durchführung wieder abgebaut werden. «Es schmerzt extrem», sagt Claudia Frischknecht, Vorstand Fasnachtsverein Herisau. Man sei anfangs verunsichert gewesen, als der Bund über die neuen Massnahmen informierte. Doch schnell war klar, dass die Herisauer Fasnacht nicht stattfindet. «Die Stimmung im Komitee war sehr gedrückt. Es wäre soeben richtig losgegangen.» 

Trotz allem sei die Stimmung beim Abbauen nicht schlecht. «Es ist schön zu sehen, welche Solidarität wir erfahren», sagt Frischknecht. Von allen Seiten würden die Menschen beim Abbau helfen: Guggen, Vereine und Freiwillige. 

Unterkriegen lassen sich die Fasnächtler nicht: Die Planung für das nächste Jahr beginnt schon bald wieder. «Das war ein einmaliger aussergewöhnlicher Fall.»

veröffentlicht: 28. Februar 2020 19:18
aktualisiert: 28. Februar 2020 19:27
Quelle: FM1Today

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