Am Mittwoch verkündete SP-Bundesrat Alain Berset seinen Rücktritt per Ende Jahr. Kaum zurückgetreten, nimmt das Kandidatenkarussell für die Nachfolge des 51-Jährigen Fahrt auf. Ein Name, der öfter fällt: Matthias Aebischer. Dem Berner werden reelle Chancen für den Posten zugesprochen.
Gegenüber der Today-Redaktion sagt der 55-Jährige am Donnerstag: «Es freut mich, dass mein Name vielerorts ins Spiel gebracht wird. Ich werde mir eine Kandidatur überlegen. Dafür habe ich dank Bersets Frühankündigung einen Sommer lang Zeit. Ich muss einige Gespräche führen. Das mache ich nun in aller Ruhe.»
Von SRF in die Politik
Aebischer stammt aus Schwarzenburg und arbeitete zu Beginn seiner Karriere als Lehrer. Zudem war er über 16 Jahre lang bei SRF als Journalist tätig – von 1999 bis 2006 moderierte er Sendungen wie die «Tagesschau» und den «Club». 2011 wechselte er in die Politik.
Seit seinem Einstieg hat sich der Berner als feste Grösse in der SP-Fraktion etabliert. Er häufte seither auch zahlreiche Ämter an: So präsidiert er unter anderem «Cinésuisse», «Pro Velo Schweiz» und den «Grand Prix von Bern».
Wasserfallen sagt ab, Masshardt überlegt noch
Bereits abgesagt hat die Berner SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen.
Sie danke Alain Berset für seinen Einsatz für eine «unermüdlich soziale Schweiz». Sie entscheide sich auch ein drittes Mal für ihre Ständeratskandidatur. Ihre familiäre Situation habe sich nicht so verändert, dass sie sich heute besser mit einer Bundesratskandidatur vereinbaren lasse.
Die zweite Berner SP-Nationalrätin, Nadine Masshardt, könnte – sofern die SP kein reines Männerticket ins Auge fasst – ebenfalls als Nachfolgerin in Frage kommen. Gegenüber dem «Blick» lässt die 38-Jährige verlauten, sie werde «über den Sommer in aller Ruhe eine Lagebeurteilung machen».
Auch SP-Regierungsrätin Evi Allemann überlegt sich Kandidatur
Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (SP) überlegt sich eine Bundesratskandidatur. Verantwortung als Bundesrätin zu übernehmen, reizt sie nach wie vor, wie Allemann am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.
Allemann kandidierte bereits im November 2022 für die Nachfolge von alt-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP). Damals bevorzugte die Bundeshausfraktion der SP Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider als Kandidatinnen für die Bundesratswahl der Bundesversammlung vorzuschlagen.
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Ob die 45-jährige Exekutivpolitikerin ins Rennen um einen Bundesratssitz steige, entscheide sie im Herbst, wenn Partei und Fraktion das Anforderungsprofil verabschiedet haben, liess Allemann verlauten. Die in der Stadt Bern wohnhafte Seeländerin war vor ihrer Arbeit als Regierungsrätin während 15 Jahren Nationalrätin.
(lae/dak/sda)