«Den meisten geht es bereits ein bisschen besser», sagt Ralph Lutz, Chef des Veterinärdienstes im Kompetenzzentrum, gegenüber dem Blick. Die Schweizerische Armee kümmert sich im Tierkompetenzzentrum Schönbühl in Bern um die rund 90 Pferde, die Anfang dieser Woche von Hefenhofen her ankamen.
Tiere sind dreckig und abgemagert
Die Pferde kamen in einem schlechten Zustand nach Bern. Sie waren abgemagert, dreckig und hatten deformierte Hufe. «Seit ihrer Ankunft vor zwei Tagen sind wir kontinuierlich daran, die Pferde zu striegeln und zu waschen», sagt Ralph Lutz gegenüber dem Blick.
Auch die Pferdemähnen mussten entknotet und gekürzt werden. Manchen Pferden wurde die gesamte Mähne abgeschnitten, weil sie so verknotet war.
Zusätzlich haben offenbar etliche Pferde Würmer. «Wir mussten sie entwurmen, teilweise haben die Pferde dadurch bereits eine vernarbte Darmwand», sagte Lutz zum Blick. Die Pferde seien nun daran, gesund zu werden. Bis sie ganz genesen sind, dauere es aber noch mehrere Monate.
Man darf den Pferden nicht zu viel Futter geben
Die Armee päppelt die Pferde auf. Vor allem das richtige Futter sei für die Tiere entscheidend. Man gebe dem Heu und Gras Öl bei, damit die Pferde viel Fett zu sich nehmen. «Die Tiere brauchen jetzt viel Fett, damit sie zunehmen, und Protein, damit sie wieder Muskeln aufbauen», sagt Ralph Lutz dem Blick.
Bei den Pferden aus Hefenhofen könne man auf dem Rücken die Knochen sehen. Wären die Pferde wohlgenährt, würden dort Muskelstränge verlaufen.
Man dürfe die Pferde momentan aber nicht überfüttern, mahnt Lutz. «Aufgrund der Unterernährung der letzten Monate sind ihre Mägen gar nicht fähig, zu grosse und zu fetthaltige Nahrung aufzunehmen. Das wäre kontraproduktiv», sagt der Tierarzt zum Blick.
Die Pferde seien auf dem Weg der Besserung. «Als ich [gestern] nach Feierabend durch die Ställe ging, war da so eine Ruhe. Die Pferde wirkten zufrieden», sagt Ralph Lutz zum Blick.
U.K. ist noch nicht auf freiem Fuss
Während die Pferde des mutmasslichen Tierquälers wieder zu Kräften kommen, ist U.K. weiterhin nicht auf freiem Fuss. Er befindet sich in einer psychiatrischen Klinik.
U.K. hat vom Veterinäramt des Kantons Thurgau ein Tierhalteverbot auferlegt bekommen, bis auf Weiteres darf er keine Tiere mehr halten.