In der am Montag veröffentlichten Studie wurden die fünf staatlichen Leistungsfelder Bildung, Kultur, Sozialwesen, öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie Strassen untersucht. Zusammen hätten die ausgewählten Bereiche im Jahr 2020 mit 65 Prozent den Hauptanteil kommunaler und kantonaler Ausgaben abgedeckt, hiess es in der Studie.
Tessin und Waadt am effizientesten
Im Bereich öffentliche Ordnung und Sicherheit lag der Median der Kantone punkto effizienter Bearbeitung im Jahr 2020 bei 73 Prozent. Die Studienautoren hatten hierfür die Anzahl polizeilich registrierter Straftaten, die Anzahl Verurteilungen und die Anzahl Personen in Untersuchungshaft analysiert.
Ein Blick auf den Durchschnitt der Kantone der vergangenen zehn Jahre zeigte, dass die lateinischen Grenzkantone die höchste Effizienz aufweisen konnten. Den ersten Platz belegte das Tessin mit einer Effizienz von 82 Prozent, gefolgt von der Waadt mit 80 Prozent. Andere Kantone wie Zürich oder Glarus verzeichneten über die Jahre derweil Effizienzschwankungen von bis zu 22 Prozent.
Grösstes Potenzial im Bildungswesen
Im Bildungswesen wurden die Anzahl Abschlüsse von der beruflichen Grundbildung bis zur gymnasialen Matura ausgewertet. Der Effizienzmedian betrug 80 Prozent. Auf dem ersten Platz lag der Kanton Graubünden mit 90 Prozent. Mit Einsparungsmöglichkeiten von bis zu 4,6 Milliarden Franken hinsichtlich einer effizienten Bearbeitung bestünde im Bildungswesen das grösste Potenzial.
Im Bereich Sozialwesen wurde das Verhältnis der Sozialausgaben zu Einwohnern, Bezügern und der Anzahl Wiedereingliederungen gemessen. In dieser Kategorie lägen vor allem städtische Kantone mit einer hohen Bevölkerungsdichte, höheren Lebenskosten und einem hohen Ausländeranteil auf den hinteren Rängen, hiess es in der Studie.
Gesamtes Potenzial kaum ausschöpfbar
Mit einem Wert von 93 Prozent war das Tessin in diesem Bereich am effizientesten. Insgesamt bestehe durch eine Effizienzsteigerung aller Kantone ein Verbesserungspotenzial von rund 2,9 Milliarden Franken. Im Leistungsfeld Strassen seien es weitere 2,3 Milliarden und im Kulturbereich bestehe mit 1,1 Milliarden Franken ebenfalls ein grosses Potenzial.
Die Studienautoren der Universität Lausanne und von PWC schrieben allerdings auch, dass sich das gesamte Verbesserungspotenzial von 12,9 Milliarden Franken aufgrund diverser topografischer und sozialdemografischer Kontextfaktoren kaum komplett ausschöpfen lasse.
(sda/hap)