Rund ein Viertel der Haushalte in der Schweiz heizt mit Gas. Die Angst vor einer Gasknappheit im Herbst/Winter 2022/23 hat die Heizkosten für diese Haushalte stark steigen lassen. Die Mangellage trat dank des milden Wetters dann zwar nicht ein, die Rechnungen waren aber dennoch gesalzen.
Die Abhängigkeit vom Gas ist geblieben
Nun nimmt die Nervosität im Gasmarkt wieder zu, wie der «Blick» berichtet. Das Thema Versorgungssicherheit werde die Schweiz auch im nächsten Winter beschäftigen. Gas ist nach wie vor ein wichtiger Energieträger. Und noch immer kommen 15 Prozent des in Europa verwendeten Gases aus Russland.
Der entscheidende Faktor wird auch in den nächsten Monaten das Wetter sein. Wird der Winter sehr kalt, dann könnte es eng werden. Zwar sind die Gasspeicher in Deutschland und in anderen Ländern aktuell gut gefüllt, allerdings könnte der Verbrauch wegen tiefer Temperaturen oder Bedarf für die Stromproduktion rasch ansteigen.
Im Handel spürt man die Nervosität schon
Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Schweizer Gas-Notvorrat in Speichern in Deutschland, Frankreich und Italien lagert. Ob dieses Gas in einer Krisensituation tatsächlich auch in die Schweiz transportiert werden kann, ist offen. Mit Frankreich hat der Bund diesbezüglich ein Abkommen ausgehandelt, für die anderen Gas-Lagerländer ist das aber noch nicht der Fall.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Der Preis auf dem Gas-Markt schwankt aktuell stark. Das widerspiegelt die Unsicherheit, die dort schon herrscht. Mit weiteren Preisturbulenzen ist insbesondere zu rechnen, wenn die Nachfrage in den Wintermonaten massiv anzieht, es zu globalen Lieferengpässen kommt oder die EU die Importe aus Russland komplett verbieten würde. Dabei muss nicht einmal in Europa etwas passieren. Auch Unterbrechungen der Gasversorgung irgendwo auf der Welt könnten dazu führen, dass in der Schweiz das Heizen teurer wird.
(osc)