In der am Freitag veröffentlichten Erhebung des Forschungsinstituts GFS Bern gaben 51 Prozent der Befragten an, sie hätten bestimmt oder zumindest eher Ja gesagt zur Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz». Nur gerade drei Prozent sind sich noch unschlüssig, wie sie definitiv abstimmen sollen.
Gute Aussicht für beide AHV-Vorlagen
Für die AHV-21, die unter anderem die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre bringen würde, hätten 64 Prozent der Befragten gestimmt, 33 Prozent dagegen. Der Anteil der Unentschlossenen liegt auch hier bei drei Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV: 65 Prozent hätten ein Ja in die Urne gelegt, 29 Prozent ein Nein. Die beiden Vorlagen sind miteinander verknüpft: Wird eine davon abgelehnt, scheitert die AHV-Reform.
Bei der Verrechnungssteuer sind noch viele unentschlossen
Nur eine relative Mehrheit zeigt die Umfrage für die vierte Vorlage, über welche die Stimmberechtigten am 25. September befinden: 49 Prozent hätten der Aufhebung der Verrechnungssteuer und der Umsatzabgabe auf inländische Obligationen zugestimmt. 35 Prozent gaben an, sie hätten die Gesetzesänderung abgelehnt.
Knappes Ja der Grünen-Basis zu AHV-Reform
Bei der AHV-Reform sei die parteipolitische Polarisierung bereits gut erkennbar, schreiben die Studienautorinnen und -autoren. Erwartungsgemäss äusserte sich etwas mehr als die Hälfte der SP-Anhängerinnen und -Anhänger gegen die vorgeschlagene Änderung des Bundesgesetzes. Bei GLP, Mitte, FDP und SVP zeigt die Umfrage dagegen klare Mehrheiten für die AHV-21.
Eine Ausnahme bilden die Sympathisantinnen und Sympathisanten der Grünen: 51 Prozent von ihnen äusserten sich für die AHV-21 – trotz gegenteiliger Haltung ihrer Partei.
Männer und Frauen sind sich uneinig
Wie schon in einer früheren Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» zeigt sich auch in der Erhebung im Auftrag der SRG ein deutlicher Geschlechterunterschied: 74 Prozent der Männer, aber nur 52 Prozent der Frauen gaben an, für die AHV-21 stimmen zu wollen.
Der Erhöhung der Mehrwertsteuer stimmen die Anhängerschaften aller Parteien mehrheitlich zu – auch jene von SP und Grünen. Es sei jedoch zu erwarten, dass der Zuspruch zur Reform bei den linken Parteien im Verlauf der Kampagne noch sinken werde, so GFS Bern.
Stadt-Land-Massentierhaltung?
Die Massentierhaltungsinitiative findet den Angaben zufolge bei Frauen deutlich mehr Anklang als bei Männern. Rund zwei Drittel der befragten Frauen sagten, dem Begehren zustimmen zu wollen. Bei den Männern sind es nur etwas mehr als vierzig Prozent. Was auffällt, ist auch der Stadt-Land-Graben. Während in grösseren Agglomerationen rund sechzig Prozent sich für ein Ja aussprechen, sind es auf dem Land nur noch knapp vierzig.
Vieles offen bei Verrechnungssteuer
Das Verrechnungssteuergesetz hätten die Anhängerinnen und Anhänger von SP und Grünen Anfang August mehrheitlich verworfen.
Je höher das Einkommen, desto höher fällt die Zustimmung zur Änderung des Verrechnungssteuergesetzes aus, wie GFS Bern weiter ausführte. Das Institut wies darauf hin, dass der Stand der Meinungsbildung noch tief sei.
GFS Bern befragte für die SRG-Umfrage zwischen dem 29. Juli und dem 15. August 12'015 Stimmberechtigte. Der statistische Fehlerbereich beträgt +/-2,8 Prozentpunkte.