Ende August 2025 findet das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im Kanton Glarus statt. Ein Termin, der bei Schwingfans jeweils dick in der Agenda angestrichen ist. Die Tickets gehen jeweils weg wie warme Weggli. Nun haben das ESAF-OK und der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) die Ticketpreise bekannt gegeben.
Eines vorne weg: Die Tickets werden teurer. Für ein Zweitagesticket der Kategorie 1, einen gedeckten Sitzplatz, bezahlt man bei der kommenden Ausgabe 290 Franken. Bei der letzten Ausgabe in Pratteln kostete diese Kategorie noch 25 Franken weniger. Auch beim ungedeckten Sitzplatz und beim Rasensitzplatz bezahlt man 25 Franken mehr als noch in Pratteln. Auch beim Eintagesstehplatz legt man obendrauf. Neu kostet er 63 Franken, vorher waren es 57.50 Franken. Oben drauf kommen noch die Anreisekosten. Denn die Anreise mit dem ÖV ist nicht im Ticket enthalten.
Sitzplatz gedeckt (Kategorie 1) | 290 Franken | Preis für 2 Tage |
Sitzplatz ungedeckt (Kategorie 2) | 220 Franken | Preis für 2 Tage |
Rasensitzplatz/Rollstuhlplatz | 180 Franken | Preis für 2Tage |
Stehplatz | 63 Franken | Preis für 1 Tag |
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Ländliches Flair verursacht mehr Ausgaben
Doch warum werden die Tickets teurer? Ist der Schwingsport zum Opfer von Profitgier geworden? Nein. Die erhöhten Ticketpreise haben unter anderem mit dem Austragungsort zu tun, heisst es in einer Mitteilung des ESV. Denn während die vergangenen Feste in Städten stattgefunden haben, ist das ESAF 2025 in einer ländlichen Region. Dort seien die Grundvoraussetzungen bezüglich Infrastruktur und Topografie herausfordernder als in einer Stadt, lässt sich der ESV-Obmann Markus Lauener zitieren.
Hinzu kämen noch gesetzliche und behördliche Auflagen, die ebenfalls zu Mehrkosten führen. Zum Beispiel müssen die beiden Bahnhöfe Näfels-Mollis und Weesen temporär ausgebaut werden. Sämtliche Park- und Campingplätze auf landwirtschaftlichen Nutzflächen müssen zudem mit Bodenschutzmassnahmen geschützt werden.
Weitere Kostentreiber sind die gestiegenen Kosten in der Eventbranche seit der Pandemie sowie andere Verteuerungen. Weiter leiste auch die Armee nicht mehr einen so hohen Beitrag wie früher. 3600 Mannstage sind es dieses Mal. Bei den Festen in Zug (2019) waren es deren 4200, in Pratteln (2022) 4000. Die fehlenden Tage müssen mit Zivilschützern und Privaten kompensiert werden.
Preiserhöhung letzter Ausweg
All dies läppert sich zu einem Millionenhaufen zusammen. «Das Erreichen von finanzieller Nachhaltigkeit, zu der wir uns mit einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung verpflichtet haben, bedarf damit grossen Anstrengungen auf der Einnahmenseite», sagt Walter Hofmann, Geschäftsleiter ESAF 2025 Glarnerland+.
Das Fest wird zur Hälfte mit Sponsorengeldern und je zu einem Viertel aus den Ticketeinnahmen und den Gastro-Einnahmen finanziert. Jedoch sei das Sponsoring zunehmend ausgeschöpft. Daher müsse man in den anderen Bereichen Mehreinnahmen generieren. «Der Ticketpreis ist eine der wenigen, planbaren Grössen, die sich positiv auf ein ausgeglichenes Budget auswirkt», erläutert Katrin Egger, Leiterin der Bereiche Marketing und Kommunikation, die Preiserhöhung.
Pratteln verursachte beinahe Millionenloch
Die Preiserhöhung dürfte auch mit Pratteln 2022 zusammenhängen. Kurz nach dem Fest hiess es, dass ein Loch von fast vier Millionen Franken in der Kasse klaffe. Das ESAF beantragte sogar Hilfe beim Kanton Baselland. Dank Geldern von Privatpersonen konnte das Loch schliesslich gestopft, die Rechnung ausgeglichen und der Antrag zurückgezogen werden.