Die Qualifikation des FC St.Gallen für die Ligaphase der Conference League war atemberaubend. Vor allem die Auswärtsspiele gegen Trabzonspor und Śląsk Wrocław bleiben unvergessen. Sie boten unvergessliche Höhepunkte wie den verrückten Elfmeter von Ambrosius in Trabzon – und mit den rassistischen Beleidigungen gegen Torhüter Lawrence Ati Zigi in Breslau auch einen absoluten Tiefpunkt.
«We love you Lawrence»
Der Vorfall hatte ganze 25 Minuten Nachspielzeit zur Folge, die an Intensität kaum zu überbieten waren. Das Ganze blieb auch in der Türkei nicht unbemerkt. Wie ein Post von FCSG-Goalie Zigi zeigt, drückte Trabzonspor vor dem Spiel seine Solidarität gegenüber dem Ghanaer aus.
«We love you Lawrence», steht unten auf dem Plakat, mit dem Trabzonspor die eigene Haltung gegenüber Rassismus klarstellt. In den Kommentaren unterstreichen das viele Anhänger des türkischen Clubs, obwohl Zigi mit seinen Paraden massgeblichen Anteil an der Niederlage ihres Clubs hatte.
Faire Verlierer
Nur ein einziges Tor hat Zigi in zwei Spielen gegen den Favoriten Trabzonspor zugelassen, trotz sehr vieler guter Abschlüsse der Türken. Ein Teil seiner Paraden war auf Weltklasse-Niveau, was auch die Anhänger von Trabzonspor in den Kommentaren feiern. Einige möchten sogar, dass Zigi zu Ihnen wechselt.
Trainer entlassen
Das Ausscheiden aus der Conference League zieht auf Seiten von Trabzonspor Konsequenzen nach sich. Der ohnehin angezählte Trainer Abdullah Avci muss gehen. Wie der Verein mitteilt, habe man sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt.
Auch das stösst bei vielen Trabzonspor-Anhängern auf Zustimmung. Sie bedanken sich dafür bei Zigi: Er habe «mitgeholfen», Avci loszuwerden. Noch in der Saison 21/22 holte er mit Trabzonspor den Meistertitel, nachdem der Titel über ein Jahrzehnt lang immer nach Istanbul ging.
Zigi, der ewige St.Galler?
Mit dem Einzug ins Europäische Geschäft hat der FCSG auch eine Bühne geschaffen für Spieler wie Lawrence Ati Zigi. Ex-Trainer Peter Zeidler betonte mehrmals, St.Gallen habe den besten Torhüter der Liga und auch die türkischen Anhänger sind offenbar begeistert von seinen Qualitäten.
Gut möglich, dass weitere gute Leistungen in der Ligaphase grössere Vereine auf den Plan rufen. Dass der FC St.Gallen ein Sprungbrett sein kann, hat jüngst auch der Transfer von Isaac Schmidt bewiesen, der neu bei Leeds United unter Vertrag steht.
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Auf der anderen Seite wird der FC St.Gallen immer mehr zu einer attraktiven Adresse, die insbesondere Stabilität verspricht. Und soviel scheint klar: Für Zigi zählen die Emotionen. In St.Gallen ist der Schlussmann Kult und wird von den Fans geliebt.
Da ist es kein Wunder, dass der Flitzer im fast schon vergessenen ersten Spiel der Qualifikation unbedingt ein Selfie mit dem St.Galler Schlussmann machen wollte.