Sport
FCSG

Uefa büsst Slask Wroclaw nach Rassismus-Vorfällen im Spiel gegen FC St.Gallen

Conference League

Uefa büsst Slask Wroclaw nach Rassismus-Vorfällen im Spiel gegen FC St.Gallen

· Online seit 13.09.2024, 13:52 Uhr
Für den polnischen Klub haben die Geschehnisse im Conference-League-Spiel gegen den FC St.Gallen ein Nachspiel. Die Uefa büsst den Klub sowie einzelne Spieler und einen Funktionär. Die Bussenpraxis wirft allerdings Fragen auf. So wird das Zünden von Feuerwerk schärfer bestraft als rassistische Beschimpfungen.
Anzeige

Es waren wüste Szenen, die sich beim Conference-League-Rückspiel des FC St.Gallen im polnischen Breslau abspielen. Espen-Torhüter Lawrence Ati Zigi wurde in der zweiten Halbzeit von polnischen Fans rassistisch beleidigt. Minutenlang war das Spiel unterbrochen, bis der Urheber ausfindig gemacht und aus dem Stadion verwiesen werden konnte. Auch nach Spielschluss blieb es hitzig. Spieler und Betreuer von Slask Wroclaw bedrängten Zigi, ein Spieler der Polen rannte wutentbrannt in Richtung Kabinengang.

Das Ganze hat nun für den Klub ein Nachspiel. Wie die Uefa bekannt gab, wird Slask Wroclaw mit einer Busse von rund 30'000 Euro bestraft, 10'000 davon müssen die Polen wegen der rassistischen Vorfälle bezahlen. Zudem wird eine Blocksperre verhängt, die während des nächsten europäischen Auftritts von Slask Wroclaw zur Anwendung kommen würde. Dies allerdings nur dann, wenn sich der Klub beziehungsweise dessen Fans in einer Bewährungsfrist von zwei Jahren nochmals etwas zu schulden kommen lassen.

Hinzu kommen Spielsperren für zwei Spieler und einen Betreuer wegen Tätlichkeiten.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Ein Tropfen auf den heissen Stein

Die Strafe fällt insgesamt sehr milde aus. Die finanzielle Strafe dürfte den Klub kaum schmerzen. Mit den Ticketeinnahmen und den Uefa-Prämien verzeichnet Breslau immer noch Einnahmen, die wohl im sechsstelligen Bereich liegen – und das trotz der Busse.

Auch die zur Bewährung ausgesprochene Sektorsperrung ist für Wroclaw zu verkraften. Aktuell scheint es nämlich nicht so, als würde der Klub bald wieder europäisch spielen. In der polnischen Liga liegt man auf dem zweitletzten Rang und damit weit weg von den Europacup-Plätzen.

Wie gering die Strafe ist, zeigt auch ein Vergleich mit anderen Bussen, welche die Uefa für Vorfälle ausgesprochen hat. So wurde beispielsweise Trabzonspor für das Abbrennen und das Werfen von Pyrotechnik beim Spiel in St.Gallen mit 25'000 Euro gebüsst. Und Servette muss für das Abbrennen von Feuerwerk im Spiel gegen Chelsea sogar rund 43'000 Euro bezahlen. Zudem wird der Heimsektor für das nächste Spiel im Europacup gesperrt.

Pyros für die Uefa schlimmer als Rassismus?

Das Zünden von Pyros wird von der Uefa also schärfer sanktioniert als rassistische Vorfälle. Wie das mit den Werten von Gleichstellung, Fairness und Respekt in Einklang zu bringen ist, welche sich die Uefa gross auf die Fahne schreibt, steht auf einem anderen Blatt.

Brisant sind die Vorfälle in Breslau auch deshalb, weil dort am 28. Mai 2025 das Finale der Conference League stattfindet. Dann aber hoffentlich ohne wüste Nebenschauplätze.

veröffentlicht: 13. September 2024 13:52
aktualisiert: 13. September 2024 13:52
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige