Im österreichischen Saalbach ist am vergangenen Wochenende die Weltcup-Saison beendet worden. Höchste Zeit, Bilanz zu ziehen und die Liste der Preisgelder genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei den Männern gibt es wie schon in den vergangenen Jahren einen grossen Dominator, bei den Frauen schwingen zwei Athletinnen obenaus.
Marco Odermatt, wer sonst?
«Odi» holt in dieser Saison sagenhafte 1947 Punkte. Besser waren bisher nur Odermatt selbst und Maier in der Saison 1999/2000. Bedenkt man die vielen Rennabsagen in diesem Winter, wäre ein neuer Punkterekord (vergangene Saison: 2042 Punkte) im Bereich des Möglichen gewesen. Auch beim Preisgeld kassiert der Nidwaldner gewaltig ab. Insgesamt holt sich Odermatt 810'000 Franken an Preisgeldern. Somit ist der Gesamtweltcupsieger einsam an der Spitze. Der Zweitplatzierte in diesem Ranking, Cyprien Sarrazin, hat nicht einmal die Hälfte von Odermatts Preisgeld eingefahren.
Athlet | Preisgelder in CHF | Punkte | |
1. | Marco Odermatt (SUI) | 810'000 | 1947 |
2. | Cyprien Sarrazin (FRA) | 356'500 | 734 |
3. | Manuel Feller (AUT) | 317'050 | 952 |
4. | Loic Meillard (SUI) | 287'500 | 1073 |
5. | Linus Strasser (GER) | 219'600 | 532 |
14. | Daniel Yule (SUI) | 90'400 | 288 |
20. | Nils Hintermann (SUI) | 69'475 | 260 |
Der Speed-Speziallist aus Frankreich holte sich insgesamt ein Preisgeld von 365'500 Franken. Einen Grossteil kassierte er auf der «Streif» in Kitzbühel. Die zwei Abfahrtssiege spülten stolze 200'000 Franken in die Kassen Sarrazins. Fairerweise muss man dabei betonen, dass dieser anschliessend eine längere Verletzungspause einlegen musste und nach seiner Rückkehr nicht mehr an den Leistungen anknüpfen konnte. Manuel Feller komplettiert das Podest der Preisgeldjäger mit 317'050 Franken.
Schweizer Männer haben weit über eine Million Franken verdient
Unmittelbar dahinter klassiert sich Loic Meillard auf Platz vier. Er absolvierte eine herausragende zweite Saisonhälfte und füllte seine Kassen mit 287'500 Franken. Auch Daniel Yule und Nils Hintermann sind in den vordersten Rängen mit dabei – gerade für Yule, der nur Slalom fährt, war es preisgeldmässig ein erfolgreicher Winter.
Fürs Schweizer Männer-Team haben in dieser Saison insgesamt 22 verschiedene Fahrer Preisgelder kassiert. Zusammengezählt kommen die Schweizer auf rund 1'700'000 Franken.
Gut-Behrami knapp vor Shiffrin
Auch bei den Frauen geht der Preisgeld-Sieg an die Schweiz. Natürlich profitierte Lara Gut-Behrami von den Verletzungsausfällen einer Petra Vlhova und der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin – trotzdem gilt festzuhalten, dass die Tessinerin zum Herbst ihrer Karriere eine gewaltige Saison zeigte. Die vielen Top-Platzierungen spülten der 32-Jährigen satte 574'200 Franken in die Kasse. Shiffrin, die mehrere Wochen pausieren musste, blieb ihr als einzige auf den Fersen und liegt mit 557'000 Franken auf Platz zwei.
Athletin | Preisgelder in CHF | Punkte | |
1. | Lara Gut-Behrami (SUI) | 574'200 | 1716 |
2. | Mikaela Shiffrin (USA) | 557'000 | 1409 |
3. | Federica Brignone (ITA) | 484'000 | 1581 |
4. | Petra Vlhova (SVK) | 263'200 | 802 |
5. | Sofia Goggia (ITA) | 196'300 | 792 |
13. | Michelle Gisin (SUI) | 116'325 | 785 |
18. | Jasmine Flury (SUI) | 83'750 | 367 |
Die erste Verfolgerin, welche Gut-Behrami den ganzen Winter herausfordern konnte, war Federica Brignone. Die Italienerin kassierte bei den Frauen mit 484'000 Franken am drittmeisten Preisgeld. Die Engelbergerin Michelle Gisin ist bei dieser Tabelle auf Platz 12 anzutreffen (116'325 Franken). Für die Schweiz fuhren in dieser Saison 17 verschiedene Fahrerinnen in die Punkte – das gesamte Preisgeld der Schweizer Frauen beläuft sich auf etwas mehr als eine Million.
Insgesamt fällt auf, dass die Anzahl Fahrerinnen, welche in diesem Winter Punkte und dementsprechend Preisgelder einfuhren, geringer ist als bei den Männern. Bei den Frauen wurde das gesamte Preisgeld auf 124 Fahrerinnen verteilt, bei den Männern auf 153 Fahrer.
Gewinnsummen nehmen gegen hinten ab
Preisgelder sind eine wichtige Einnahmequelle der Athleten. Diese nehmen gegen hinten allerdings schnell ab. Die FIS bezahlt allen Fahrerinnen und Fahrern, welche Weltcup-Punkte holen, Gelder aus. Die Plätze 20 bis 30 erhalten jedoch nur noch wenige hundert Franken.
Swiss-Ski bezahlt keinen Lohn, übernimmt aber Reisen, Hotels und Trainings. Deshalb ist es für die Sportlerinnen und Sportler wichtig, auch auf Sponsoren zählen zu können. Diese bilden eine weitere notwendige Einkommensquelle für Ski-Profis.
Es ist kein Geheimnis, dass bei allen Ski-Fahrerinnen und -Fahrern das Risiko mitfährt. Doch bei vielen davon ist der Gewinn klein. Obwohl die Besten ihres Fachs immense Geldsummen gewinnen, gibt es eben auch die andere Seite in diesem so beliebten Sport.
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