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Sponsoren-Knatsch, Umweltsorgen, starker Odermatt – alles zur neuen Skisaison

Ski Alpin

Sponsoren-Knatsch, Umweltsorgen, starker Odermatt – alles zur neuen Skisaison

27.10.2023, 16:15 Uhr
· Online seit 27.10.2023, 05:47 Uhr
Die Skirenn-Saison startet am Wochenende mit zwei Riesenslaloms auf dem Rettenbacher-Gletscher in Sölden. Worüber sich die Skistars im Sommer aufgeregt haben, warum die Angst vor Betrug steigt und wer Marco Odermatt gefährlich werden könnte: Hier ist dein Briefing für die Weltcupsaison.
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Was gab vor der Saison zu diskutieren?

Neben der Skipiste gab vor allem der Zeitpunkt des Saisonstarts zu reden. Sowohl in Sölden, wo am Wochenende die Saison mit zwei Riesenslaloms startet, als auch in Zermatt, wo im November Speed-Rennen geplant sind, sorgten Umweltbedenken für Schlagzeilen. Bagger, die Schnee an Gletschern für die Rennpiste abtragen, sorgten für harsche Kritik am Weltcup-Zirkus. Namhafte Athletinnen, wie etwa Lara Gut-Behrami und Michaela Shiffrin stellten den Saisonstart öffentlich infrage: Braucht es wirklich schon im Oktober Skirennen? Nicht unberechtigt, in Anbetracht, dass eine Austragung der Oktober-Rennen aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten immer schwieriger werden dürfte.

Praktisch jeden Sommer gibt es Streit über Sponsorings. Odermatt und weitere Athleten stritten sich diesen Sommer mit dem Skiverband über die Grösse ihrer Red-Bull-Werbung auf dem Helm, die aber nun doch weiterhin erlaubt bleibt. Der österreichische Ex-Fahrer Marcel Hirscher forderte bisher vergebens, dass er das Logo seiner neuen Skimarke Van Deer öffentlich zeigen darf. Fahrer wie der Norweger Henrik Kristoffersen werden das Logo wohl bis auf Weiteres abdecken müssen. Und Paradiesvogel Lucas Braathen hat Zoff mit dem norwegischen Skiverband wegen einer Werbeaktion von Braathen mit dem schwedischen Moderiesen J.Lindberg, die nicht erlaubt war, weil die Norweger eigentlich einen Vertrag mit Helly Hansen haben. Anmerkung der Redaktion: Braathen ist wenige Stunden nach Publikation dieses Artikels wegen «extrem respektloser Behandlung» durch den norwegischen Skiverband zurückgetreten.

Was ist in dieser Saison neu?

Fluor macht Skis schneller, so viel ist klar. Er belastet aber auch die Umwelt. Deshalb ist fluorhaltiger Skiwachs ab dieser Saison auch im alpinen Skisport verboten. Diese neuen Regeln sorgen aktuell noch etwas für Verunsicherung. Die Angst vor Disqualifikationen der Rennfahrer, wegen ungenauer Messgeräte oder mutmasslichen Sabotagen durch den Gegner, geht im Weltcup um.

Was sind in diesem Winter die Highlights?

Es ist ein Winter ohne sogenannten Grossanlass. Sprich, es findet keine Weltmeisterschaft oder Olympischen Spiele statt. Der Weltcup erhält damit noch deutlich mehr Gewicht. Der Gewinn der Disziplinen-Wertung und des Gesamtweltcups sind das grosse Ziel der besten Athletinnen und Athleten. Das Weltcupfinale, die letzten Rennen der Saisons, wird Mitte März im österreichischen Saalbach ausgetragen.

Wer kann Marco Odermatt bezüglich Gesamtweltcup gefährlich werden?

Kann man «Odi» wirklich schlagen? Wenn er so fährt wie letzte Saison, wohl kaum. Im letzten Winter hat der Nidwaldner den Weltcup nach Strich und Faden dominiert und den Gesamtweltcup mit fast 700 Punkten Vorsprung auf den Norweger Alekander Aamodt Kilde gewonnen. Odermatt, der in den Disziplinen Abfahrt und Super-G Rennen gewinnen kann und im Riesenslalom der grosse Dominator war, dürfte den Gesamtweltcup auch in dieser Saison gewinnen. Allerdings muss er dafür gesund bleiben.

Schwächelt Odermatt unerwartet, könnten davon die altbekannten Namen profitieren. Allen voran die drei Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Henrik Kristoffersen und Lucas Braathen. Zudem hat der Österreicher Marco Schwarz angekündigt, dass er alle 45 Rennen bestreiten will, explizit um Marco Odermatt im Rennen um den Gesamtweltcup zu fordern. Fährt Schwarz im Slalom regelmässig auf das Podest – diese Disziplin fährt Odermatt nicht – kann er dem Schweizer gefährlich werden. Und vielleicht gibt es auch Konkurrenz aus dem eigenen Lager: Wird Loic Meillard noch konstanter und macht in den Speed-Disziplinen einen Schritt nach vorne, wäre er der perfekte Allrounder und ein potenzieller Gesamtweltcupsieger.

Wer gilt bei den Frauen als Favoritin?

Was bei den Männern Odermatt ist, ist bei den Frauen die Amerikanerin Michaela Shiffrin. Sie ist seit Jahren die grosse Dominatorin und wird auch in dieser Saison kaum zu schlagen sein. Gefährlich werden kann Shiffrin vor allem die Slowakin Petra Vlhova, die sich dafür aber im Vergleich zur letzten Saison steigern muss. Aus Schweizer Sicht könnte Michelle Gisin überraschen, die sich nach der verkorksten letzten Saison nun im Winter 2023/24 mehr erhofft und in den Speed-Disziplinen mehr Punkte sammeln könnte als Shiffrin. Zudem darf man Lara Gut nicht vergessen, die letzte Saison im Gesamtweltcup hinter der Amerikanerin den zweiten Platz belegte.

veröffentlicht: 27. Oktober 2023 05:47
aktualisiert: 27. Oktober 2023 16:15
Quelle: BärnToday

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