Quelle: Reuters/ CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
In einem grandiosen Final holte sich Carlos Alcaraz in 4 Stunden und 42 Minuten den zweiten Grand-Slam-Titel seiner Karriere nach dem US Open im letzten Jahr und verhinderte, dass Novak Djokovic mit seinem 24. zur Frauen-Rekordhalterin Margaret Court aufschliesst. Er vermieste ihm auch den Kalender-Grand-Slam, nachdem der Serbe bereits das Australian Open und Roland Garros gewonnen hatte. Und Roger Federer bleibt alleiniger Rekordsieger in Wimbledon.
Alcaraz tat dies auf ungemein beeindruckende Art. Er besiegte mit Djokovic den Mann, der in Wimbledon seit sechs Jahren und auf dem Centre Court sogar seit seiner zuvor einzigen Finalniederlage im Rasenmekka gegen Andy Murray 2013 seit zehn Jahren unbezwungen war. Und er tat dies nach einem monumentalen Fehlstart.
Fehlstart weggesteckt
In nur 35 Minuten hatte sich Djokovic den ersten Satz mit 6:1 gesichert. Doch Alcaraz, der als erst dritter Spanier nach Manolo Santana (1966) sowie Rafael Nadal (2008 und 2010) in Wimbledon triumphierte, biss sich in die Partie hinein und lieferte sich mit dem Besten der Geschichte ein geradezu episches Duell. Nach 15 gewonnenen Tiebreaks in Australien, Paris und Wimbledon verlor Djokovic zum 1:1-Satzausgleich erstmals wieder eine Kurzentscheidung.
Danach haderte der Serbe mit dem Wind, der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung, dem Netz, den Zuschauern – vor allem wohl mit einem ungemein starken Gegner. Doch natürlich ging er nicht ohne einen grossen Kampf unter. Der dritte Satz dauerte trotz eines 1:6 eine volle Stunde, derart intensiv waren die Ballwechsel und Games. Nach einer langen Garderobenpause glich Djokovic wieder aus.
Bis zum Ende cool
Im fünften Satz gelang Alcaraz das entscheidende Break zum 2:1, danach zeichnete er sich durch unheimliche Nervenstärke und Coolness aus. Er war in der Defensive ähnlich stark wie Djokovic, aber der etwas aktivere und risikobereitere Spieler. Dies zahlte sich aus. Am Ende des drittlängsten Wimbledonfinals der Geschichte servierte er nach fast fünf Stunden sicher aus und nutzte gleich seinen ersten Matchball. Alcaraz bleibt damit vor Djokovic auch die Nummer 1 der Weltrangliste.
(sda/red.)
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