«Die Existenz des Bösen ist einer der allerbesten Gründe, gesetzestreue Bürger zu bewaffnen», sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) in Houston im Bundesstaat Texas bei der Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA. «Zynische Politiker» würden versuchen, weinende Familien auszunutzen, um ihre eigene Macht zu vergrössern und die verfassungsmässigen Rechte zu beschneiden. Sie würden ihre «extreme politische Agenda» vorantreiben.
Lehrpersonen bewaffnen
Nach dem Blutbad, bei dem ein 18-Jähriger 19 Schulkinder und zwei Lehrerinnen erschossen hatte, hatte US-Präsident Joe Biden mit deutlichen Worten strengere Waffengesetze gefordert.
It’s just sick that gun manufacturers have spent two decades aggressively marketing assault weapons which make them some of the biggest profits.
— President Biden (@POTUS) May 25, 2022
For God’s sake, let’s have the courage to stand up to the industry.
Trump argumentierte hingegen, der Grund für solche Taten seien psychische Probleme und zerrüttete Familien. Er forderte für jede Schule in den USA Metalldetektoren und eine bewaffnete Sicherheitskraft. Mit «neuen Technologien» solle sichergestellt werden, dass keine unbefugte Person die Schule mit einer Waffe betreten könne. Auch Lehrkräften sollte das Tragen von Waffen erlaubt sein.
President Donald Trump says it's time for highly trained teachers to be allowed to carry concealed firearms to protect children at schools. #NRAconvention
— NRA (@NRA) May 27, 2022
"Our schools should be the single-hardest target in our country." pic.twitter.com/SpqT1AbKr6
NRA-Treffen mit vielen Absenzen
Mit Blick auf die Finanzierung lieferte Trump einen Seitenhieb gegen die Ukraine. «Wenn die Vereinigten Staaten 40 Milliarden Dollar in die Ukraine schicken können, sollten wir in der Lage sein, alles zu tun, was nötig ist, um unsere Kinder zu Hause zu schützen», sagte er. Trump nannte das Massaker eine «grausame und barbarische Gräueltat» eines «ausser Kontrolle geratenen Verrückten».
Einige Redner hatten nach dem schrecklichen Blutbad ihre Teilnahme an dem NRA-Treffen abgesagt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, äusserte sich nicht mehr persönlich, sondern schickte ein vorab aufgezeichnetes Videostatement. Trump kommentierte diese Absagen - allerdings ohne Namen zu nennen. «Im Gegensatz zu anderen habe ich euch nicht enttäuscht, indem ich nicht aufgetaucht bin», sagte er.