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Sedel in Herisau: Diskussionen um Zustand des Freizeitparks

Herisau

Ungepflegt und kaputter Zwerg: Sedel wird öffentlich beschuldigt – so reagiert der Chef

· Online seit 19.07.2024, 17:27 Uhr
Seit einem knappen Jahr ist der Sedel in Herisau in neuen Händen. Jetzt sieht sich der neue Betreiber mit einer Beschwerde konfrontiert, die öffentlich auf Facebook gepostet wurde. Der Freizeitpark sei ungepflegt und der Zwerg kaputt.
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Es ist noch kein Jahr her, seit der frisch restaurierte Sedel in Herisau mit neuen Pächtern wieder eröffnet hat. Altbewährtes wurde damals im Freizeitpark stehen gelassen und restauriert. So etwa der beliebte Sedel-Zwerg. Aufgerüstet wurde der Park mit zwei neuen Bocciabahnen, einer Clown-Show und einem Biergarten.

Eigentlich erfreut sich der Betriebsleiter vom Sedel, Elvis Bischof, einer positiven Resonanz seiner grossen und kleinen Gäste. «Wir sind wirklich sehr zufrieden. Wir hätten nicht erwartet, dass es so gut läuft», sagt Bischof im Interview mit FM1Today. Doch jüngst sorgte ein Facebook-Post in der Gruppe «Du bisch vo Herisau wenn...» für Furore.

Wilde Diskussion

«Mer goht jo immer wieder gern in Sedel, wär aber schön wärs wenigstens bizeli pflegt», schreibt dort ein Herisauer am Mittwoch. Zudem würde man den sprechenden Zwerg nicht mehr verstehen. Er murmle nur noch etwas vor sich hin. Unter seinem Post veröffentlichte er mehrere Bilder aus dem Kinderparadies. Sie zeigen nebst einem defekten Gerät auch nasse und verschmutzte Anlagen wie beispielsweise eine Hüpfburg.

Der Beitrag auf Facebook löst eine Vielzahl an Reaktionen in der Kommentarspalte aus. 57 Kommentare sind am Freitagnachmittag insgesamt unter dem Post zu lesen. Einige Userinnen und User auf Facebook pflichten dem Verfasser bei. «Bi am Fritig au gsi. has mer au denkt», steht da zum Beispiel geschrieben. Oder: «Die besten Attraktionen wurden mit Besitzerwechsel abgebaut. Ich gehe nicht mehr gerne in den Sedel.»

Viele sind mit der Beschwerde aber auch nicht einverstanden. So schreibt jemand: «Bi dem Wetterwechsel chan me ned überrall si. Find das Gemotze jetzt ned ganz fair.» Weitere Nutzerinnen und Nutzer schreiben, dass bei ihrem Besuch alles in Ordnung gewesen sei und sie eine andere Erfahrung gemacht hätten.

Auch Betreiber Elvis Bischof selbst meldet sich unter dem Post mit einer langen Nachricht. Er nehme die Anmerkungen gerne entgegen, aber er schreibt auch: «Leider hast du dich nie persönlich bei mir gemeldet, um eine Reklamation anzubringen.»

«Wenn immer möglich ist es sauber und geputzt»

Auf Anfrage von FM1Today führt Bischof am Telefon seine Stellungnahme aus: «Der Platz sah 30 bis 40 Jahre lang gleich aus. Wir haben alles komplett neu angestrichen und das repariert, was wir konnten. Um den ganzen Park über Nacht zu ändern, bräuchte es sicher einen Betrag im siebenstelligen Bereich. Über die Jahre hinaus muss jetzt sukzessive etwas gemacht werden.» Er habe kein Verständnis für jemanden, der nicht versteht, wenn eine Hüpfburg an einem regnerischen Tag etwas nass und dreckig ist.

«Wenn immer möglich, bemühen wir uns darum, dass es sauber und geputzt ist.» Und er appelliert an etwas Geduld und Verständnis der Gäste. Immerhin sei der Eintritt zum Freizeitpark kostenlos und die Preise für die Bahnen habe mit seiner Übernahme von zwei Franken auf einen gesenkt. Er und sein Team hätten den Sedel mit diversen Angeboten aufgewertet, um einen möglichst freundlichen Ort zu schaffen. Dabei spricht er auch die neu gebaute Grillstelle oder das Fondue-Chalet, das im Winter besucht werden kann, an.

Bischof spricht auch die «abgebauten Attraktionen» an, die auf Facebook bemängelt werden. «Ich musste diese aus Sicherheitsgründen wegnehmen. In den nächsten Jahren werden diese vorzu ersetzt.»

Durchwegs positive Reaktionen

Zum Sedel-Zwerg sagt der Pächter: «Der sprechende Abfalleimer ist etwa 30 bis 40 Jahre alt. Wir haben jetzt bemerkt, dass beim Lautsprecher etwas nicht mehr stimmt.» Diese Anlage wolle er ersetzen, damit man ihn dann wieder besser versteht.

Bischof hält fest, dass die Reaktionen grundsätzlich durchwegs positiv sind. «Wir erhalten sehr selten eine Reklamation.» Er fordert dazu auf, sich bei einer künftigen Unstimmigkeit direkt bei ihm oder seinen Mitarbeitenden vor Ort zu melden. Er sei viel anwesend und immer für Anmerkungen und Reklamationen erreichbar, auch telefonisch.

So sah der Sedel kurz vor der Wiederöffnung im letzten August aus.

Quelle: FM1Today/Elija Eberle/Sven Lenzi

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veröffentlicht: 19. Juli 2024 17:27
aktualisiert: 19. Juli 2024 17:27
Quelle: FM1Today

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