Quelle: FM1Today
Die aktuellen SBB-Haltestellenschilder am Bahnhof St.Gallen kommen noch immer im klassischen SBB-Design daher, doch der Name stimmt nicht. Statt St.Gallen steht Bignik, und zwar auf allen 32 Tafeln am Bahnhof. «Immer, wenn wir an einem Ort das Bignik-Tuch auslegen, ändern wir den Namen des Ortes am Bahnhof um», sagt Patrik Riklin, der zusammen mit seinem Bruder Frank das Kompetenzzentrum für Kultur und Kreativwirtschaft führt, das zahlreiche Kunstaktionen in der Region lanciert hat.
Am helllichten Tag den Bahnhof unbenannt
Doch dieses Mal war der Bahnhof etwas grösser. «Bis anhin fanden die Bignik an kleinen Orten statt, da mussten wir nur zwei bis drei Tafeln ändern», sagt Patrik Riklin. «Diese Aktion hat beinahe eine Stunde gedauert.»
Seit rund zehn Jahren veranstalten die Riklin-Zwillinge das Kunstprojekt Bignik an verschiedenen Orten in der Region. Am Sonntagmorgen werden die rot-weissen Tücher in der St.Galler Innenstadt ausgelegt und die Bevölkerung dazu eingeladen, den Sonntag auf dem riesigen Picknick-Tuch zu verbringen.
Mit der Aktion am Bahnhof wollen die Brüder Riklin auf das Happening am Sonntag aufmerksam machen und haben – «am helllichten Tag» – alle Tafeln am Bahnhof vor den Augen der Passantinnen und Passagieren überklebt. «Es war ein kleiner Angriff auf die Wirklichkeit. Gewisse Leute reagierten etwas irritiert, aber interveniert hat niemand.» Bis auf die Polizei.
Polizei erkundigt sich, was los ist
«Kaum hatten wir die letzte Tafel überklebt, kamen zwei Polizisten, sagt Patrik Riklin. Doch, da die Riklin-Brüder bereits im Vorfeld bei der SBB die Erlaubnis für diese Kunstaktion eingeholt hatten, gab es keine polizeilichen Konsequenzen. «Wir haben den beiden Polizisten unser Projekt genau erklärt, da sie offenbar noch nichts von uns und Bignik gehört haben.»
Die neuen Schilder wurden übrigens mit einem speziellen Klebstoff angebracht. «Dieser kann problemlos wieder abgezogen werden, ohne Rückstände zu hinterlassen», sagt Riklin.