Quelle: FM1Today
Er habe grundsätzlich nichts gegen Altersheime. Das wird der 92-jährige Alex K. Fürer nicht müde zu betonen. Aber sie müssten am richtigen Ort stehen. Und dort, wo die Sana Fürstenland AG ein neues Altersheim bauen will, das sei absolut nicht am richtigen Ort.
«Zu wenig Platz im Stadtzentrum»
Beim Andreas-Zentrum in Gossau, gelegen zwischen Bahnhof und Coop, mitten im Stadtkern, soll ein fünfstöckiges Altersheim entstehen mit 90 bis 100 Betten und einem Trakt mit 25 Alterswohnungen. Seit zehn Jahren ist das Projekt in Planung und ebenso lange bekämpft Fürer das Bauvorhaben – mittlerweile mit dem dritten Rekurs. Der ehemalige Präsident der Ortsbürgergemeinde und Unternehmer stört sich ab den Dimensionen des Projekts. Er selbst besitzt historisch bedeutende Liegenschaften in unmittelbarer Nähe. Diese könnten vom Neubau «erdrückt» werden, so seine Befürchtung.
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Nun kommt er mit einem gewagten Vorschlag um die Ecke: Statt im Stadtzentrum soll das neue Altersheim am Stadtrand gebaut werden und zwar auf dem Areal des ehemaligen Altersheims Espel, das 2020 den Betrieb einstellte. Dort, eingebettet in die Natur zwischen Kuhweiden und Wald, habe es genug Platz für einen Neubau.
Gegenüber TVO sagt sein Anwalt Urs Pfister: «Man muss nicht in den Stadtkern, hier ist es einfach eng wie ein Sauchog.»
Möglich oder nicht? Streit um Einzonung
Ein Vorschlag, der bei der Sana Fürstenland und der Stadt Gossau auf taube Ohren stösst. Tatsächlich sei ein Neubau gar nicht möglich auf dem Areal des Espels, weil die Einzonung in die Zone für öffentliche Bauten rechtlich nicht möglich sei. Das sei Quatsch, entgegnet Anwalt Pfister. Eine Einzonung ist seiner Meinung nach durchaus möglich. Schliesslich stehe das Espel-Gebäude ja auch dort. Welche Aussage nun stimmt, das müsste auf dem rechtlichen Weg geklärt werden.
Klar ist, bei der Sana Fürstenland geht langsam die Geduld zu Ende. Gegenüber TVO erläutert Karin Schiess Vontobel, Geschäftsleiterin der Sana Fürstenland AG, dass in Gossau so schnell wie möglich Betreuungsplätze gebraucht werden. «Wir haben den Auftrag, 117 Pflegeplätze anzubieten. Wir haben aber nur 80. Wir müssen Leute abweisen, die dringend Unterstützung brauchen. Und diesen abzusagen, das tut weh. Das nervt richtig.»
Wie es mit den Neubauplänen weitergeht und mit welchem Kompromiss sich Alex K. Fürer anfreunden könnte, siehst du oben im Video
(red.)