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St. Gallen

Neues IT-System entlastet St.Galler Contact Tracing

Coronavirus

Neues System entlastet St.Galler Contact Tracing

· Online seit 03.12.2020, 05:39 Uhr
Wer im Kanton St.Gallen Mitte November an Corona erkrankte, wurde teilweise verspätet oder gar nicht durch das Contact Tracing informiert. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt. Einerseits durch die leicht sinkenden Fallzahlen und aufgrund eines neuen IT-Systems.
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Überlastung, Nachlässigkeit, Verspätung – die St.Galler Regierung gab Mitte November zu, dass das Contact Tracing aufgrund hoher Fallzahlen nicht immer einwandfrei funktionierte, FM1Today berichtete. Die Situation im Contact Tracing konnte nun aufgrund der leicht gesunkenen Zahlen «etwas entlastet» werden, heisst es von der St.Galler Regierung auf Anfrage.

«Erkrankte Personen können innerhalb von 24 Stunden kontaktiert werden»

«Zudem wurde letzte Woche ein neues IT-Tool in Betrieb genommen, welches die Arbeit der Tracer erleichtert», sagt Carole Zwahlen, Kommunikationsmitarbeiterin des Kantons St.Gallen. Durch das neue Tool sei die Erfassung und Weiterleitung relevanter Daten aus dem Contact Tracing ans BAG sichergestellt.

Aktuell gebe es keine grossen Verzögerungen im Contact Tracing mehr. «Erkrankte Personen können innerhalb von 24 Stunden kontaktiert werden.» Dieser Wert sei bereits seit zwei Wochen wieder erreicht worden.

Situation für Schulklassen oder Vereine anders

Obwohl das Contact Tracining entlastet wurde, möchte der Kanton St.Gallen an den Quarantäne-Regeln festhalten und weiterhin nur eine Quarantäne für Personen verhängen, die im gleichen Haushalt wie eine infizierte Person leben. «Für Schulklassen, Heime, Institutionen oder Vereine wird situationsabhängig entschieden», sagt Zwahlen, da dort eine Häufung von Fällen festgestellt wurde.

Die Quarantäne-Regeln im Kanton St.Gallen wurden ursprünglich angepasst, weil die Regierung annahm, dass eine Rückverfolgbarkeit bei einer hohen Anzahl Fälle nicht mehr möglich ist. Diese Rückverfolgbarkeit sei zwar mittlerweile teilweise wieder gegeben, aber die Quarantäne-Regeln bleiben. «Eine aktuelle Studie des Kantonsspitals St.Gallen zeigt, dass das Risiko, innerhalb eines Haushaltes zu erkranken, wenn bereits ein Familienmitglied erkrankt ist, erheblich erhöht ist.» Deshalb sei die Regierung überzeugt, dass die Quarantäne für Haushaltsmitglieder sehr wichtig ist.

Rückhalt für Quarantäne-Regeln aus der Ärzteschaft

«Für enge Kontaktpersonen ausserhalb des Haushaltes empfehlen wir die Selbstquarantäne, wenn das konsequente Tragen der Maske, Abstand halten oder Homeoffice nicht möglich sind», sagt Zwahlen. Eine Ausweitung der Quarantäne von engen Kontaktpersonen stehe dann wieder zur Diskussion, wenn die Fallzahlen weiter sinken. Ab welcher Anzahl Fälle das eintreffen könnte, lässt der Kanton offen. Die Handhabung der Quarantäne im Kanton St.Gallen stosse bei der St.Galler Ärzteschaft auf viel Rückhalt.

(abl)

veröffentlicht: 3. Dezember 2020 05:39
aktualisiert: 3. Dezember 2020 05:39
Quelle: FM1Today

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